Echt elektrisierend
Kunstgewerbemuseum zeigt Sonderausstellung mit Galvanoplastiken

Kurfürstenpokal aus dem Lüneburger Ratssilber, Original wohl von Heinrich Folman Lüneburg, um 1570; Nachbildung von Vollgold & Sohn Silberwaren-Fabrik Berlin 1888. | Foto: Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum/Wibke Bornkessel
  • Kurfürstenpokal aus dem Lüneburger Ratssilber, Original wohl von Heinrich Folman Lüneburg, um 1570; Nachbildung von Vollgold & Sohn Silberwaren-Fabrik Berlin 1888.
  • Foto: Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum/Wibke Bornkessel
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Das Kunstgewerbemuseum zeigt im Schloss Köpenick eine Auswahl von rund 100 Galvanoplastiken aus eigenem Bestand.

Dabei handelt es sich um Repliken von bedeutenden historischen Goldschmiedewerken, die im 19. Jahrhundert angefertigt wurden. Sie wurden in den letzten Jahren kunsttechnologisch untersucht und restauratorisch bearbeitet.

Die Galvanoplastik war vor 150 Jahren ähnlich innovativ wie heute der 3D-Druck. Mittels elektrochemischer Verfahren ließen sich komplexe dreidimensionale Werke der Goldschmiedekunst im galvanischen Bad reproduzieren, und dies in großer Stückzahl. Der direkte Vergleich zwischen Originalen und Nachbildungen ermöglicht es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich zu machen. In Wien tat sich seit 1867 Carl Haas am galvanoplastischen Atelier des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie hervor, und in Berlin war es um 1875 die Silberwarenfabrik Vollgold & Sohn, die sich für das Berliner Kunstgewerbemuseum auf diesem Gebiet besonders engagierte.

Es entstanden auch Neukreationen in galvanischen Techniken. In England war es die Firma Elkington & Co., die ab 1836 elektrochemisch versilbertes Tafelgerät herstellte. Kurze Zeit später folgte in Frankreich die Pariser Firma Christofle. In der Ausstellung geht es um technische, aber auch um kulturgeschichtliche Aspekte: Die Galvanoplastiken stehen exemplarisch für Technikbegeisterung und Geschichtsbewusstsein des Industriezeitalters und spielten im Vermittlungskonzept des 1867 gegründeten Berliner Kunstgewerbemuseums eine zentrale Rolle. Ziel der Museumsgründung war es, der zeitgenössischen Kunstproduktion mit besonders qualitätvollen historischen Artefakten (und deren Nachbildungen) Impulse zu geben.

Die Ausstellung läuft vom 28. April bis 1. Oktober. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet sechs, ermäßigt drei Euro, Telefon 266 42 42 42.

Autor:

Silvia Möller aus Wedding

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