Musical „Hauptmann von Köpenick“ zieht Tausende Besucher an
Köpenick. Ende Juni hatte das Musical „Hauptmann von Köpenick“ seine Uraufführung. Bis zum 30. August können Sie den Hauptmann noch beim Tanzen, Marschieren und Singen erleben.
Wer das Musical gesehen hat, ist begeistert. Ist es doch das erste Mal, dass der falsche Hauptmann alias Wilhelm Voigt nicht nur marschiert oder im Zuchthaus vor dem Direktor strammsteht, sondern auch singt. Heiko Stang, Sänger und Schauspieler aus Grünau, hat eigens dafür nach der Buchvorlage von Carl Zuckmeyer (1896-1977) die Lieder geschrieben. Bürgermeister Oliver Igel hatte gleich nach der Premiere einigen der Gesangstitel das Zeug zum Gassenhauer bescheinigt, und Theatermann Rolf Hochhuth hatte sich sichtbar wie Bolle amüsiert.
„Leider gibt es potenzielle Besucher, die denken, wir haben die Laiendarsteller von der Hauptmann-Garde auf die Bühne gestellt. Um so verwunderter sind sie dann, wenn sie feststellen, dass wir eine professionelle Produktion auf den Rathaushof gebracht haben“, sagt Heiko Stang. Der hat das Stück ohne öffentliche Förderung auf die Beine gestellt und eine sechsstellige Summe investiert.
Bevor sich der erste Vorhang heben durfte, mussten noch einige Probleme gelöst werden. So sorgt ein Schallschutz dafür, dass sich Ratskeller und Rathaushoftheater bei gleichzeitigen Veranstaltungen nicht stören. Und um den neuen Brandschutzvorschriften für den als Veranstaltungsstätte zugelassenen Rathaushof zu genügen, mussten drei Meter große Fluchtwegschilder aufgestellt und eine Brandwache engagiert werden.
Noch bis 30. August sind die echten Brandschützer dabei, wenn der falsche Hauptmann (Maximilian Nowka), der Köpenicker Bürgermeister (Andreas Goebel) und Knastkollege Kallenberg (Franz Frickel) jene Geschichte singen und spielen, die vor gut 100 Jahren den Namen Köpenick in aller Welt bekannt gemacht hat. Und das genau an jenem Ort, an dem der vorbestrafte Schuster Wilhelm Voigt 1906 aufmarschierte. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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