Offene Gärten und Wohnzimmer
Friedrichshagen. Andere überraschen mit der eigenen Kreativität, staunen und Spaß haben. Unter dem Motto „getrommelt und gepfiffen“ laden zum dritten Mal Friedrichshagener zu einem kleinen Festival ein.
Es hat sich so ergeben“, sagen Monika Kleiner und Isabella Drischel. Die beiden Frauen hatten 2014 die Idee zu dieser besonderen Veranstaltung von Friedrichshagenern für Friedrichshagener. Schließlich leben im Ortsteil viele Künstler, aber auch jede Menge Kunstinteressierte.
„Wir wollen viele Einheimische dazu bewegen, mit ihrer Kunst nach außen zu treten, einzuladen, andere zu überraschen, aber auch Gastgeber zu sein“, beschreibt Isabella Drischel das Anliegen. Deshalb sollen sich möglichst viele Höfe, Gärten und Pavillons öffnen, um dort gemeinsam ein klingendes, inspirierendes Fest zu feiern.
In den beiden zurückliegenden Jahren hat sich der ehrenamtliche Aufwand jedenfalls gelohnt. „Es waren jedes Mal tolle Festivaltage mit vielen Überraschungen“, berichtet Monika Kleiner.
Auch in den vergangenen zwölf Monaten haben sie wieder Künstler, Geschäftsinhaber, Menschen mit verschiedenen Talenten angesprochen und überzeugt, am dritten nicht kommerziellen Festival teilzunehmen. Inzwischen melden sich einige „Darsteller“ von selbst: weil sie durch Mundpropaganda von der besonderen Atmosphäre erfuhren oder weil sie schon einmal dabei waren.
Am 17. und 18. September wird zwischen 13 und 19 Uhr an sieben Veranstaltungsorten viel geboten. Interessierte können beispielsweise im English Learning Centre, Ahornallee 45 A, ihre Sprachkenntnisse testen, Lieder lernen, mitsingen und tanzen. In einem schönen Vorgarten, Am Goldmannpark 13, erwartet die Gäste Musik der außergewöhnlichen Art: rockiger Blues, Samba-Reggae und andere südamerikanische Rhythmen.
Etwas ruhiger, aber dafür sehr gemütlich, wird es im privaten Wohnzimmer an der Dreiserstraße 3 zugehen. Die Bewohnerin lädt dazu ein, die schönsten Urlaubserlebnisse aus Reisetagebüchern vorzutragen. Bereits zum zweiten Mal tritt die Big Band des Gerhard-Hauptmann-Gymnasiums auf und bietet „Ja(t)zzt aber los“. Ganz seltene Klänge hören die Gäste des Friedrichshagener Flohmarkts. Ellen Meyer entführt die Zuhörer mit einer Kora – einem der ältesten Saiteninstrumente Westafrikas – in eine wundersame Welt.
„Diese bunte Mischung macht den Reiz des Festivals aus“, betont Isabella Drischel, die als Lehrerin arbeitet. Und Freiberuflerin Monika Kleiner ergänzt: „Wir möchten durch unser Engagement einfach nette Leute zusammenbringen, etwas für unseren Ortsteil tun und eben auch das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.“
Die positive Resonanz motiviert die beiden Frauen, weiter zu machen. „Das ist für uns eine Herzblutgeschichte“, sagt Isabella Drischel. Dabei sei die persönliche Bindung zu den verschiedenen Teilnehmern sehr wichtig.
Und was hat die Organisatorinnen bisher besonders beeindruckt? Der Flash-Mopp 2015 sei so ein Programmpunkt gewesen, sagen beide. Plötzlich hatte es aus allen möglichen Richtungen nach der Canon-Melodie „Bruder Jakob“ getrommelt und gepfiffen. Erste Ideen gibt es bereits für die Veranstaltung im kommenden Jahr: Geplant ist unter anderem ein Pfeifworkshop. bey
Autor:Steffi Bey aus Köpenick |
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