Trotz Suche: Plastik bleibt verschwunden
Köpenick. „Die Kugelspielerin“, eine Plastik von Walter Schott (1861–1938), bleibt verschwunden. Auch unsere Leser konnten kein Licht ins Dunkel des Verschwindens bringen.
Mitte Februar hatten wir berichtet, dass die Plastik bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg im Luisenhain stand, dann abgebaut wurde und 1952 durch einen Brunnen zur Erinnerung an die Weltfestspiele ersetzt wurde. Mehrere Leser hatten von möglichen Einlagerungsstätten berichtet. So ist eine Plastik „Die Kugelspielerin“ in einem Ausstellungskatalog von 1990 als Besitz der Nationalgalerie Ost verzeichnet. Für die noch zu Mauerzeiten konzipierte Ausstellung im Westen Berlins war allerdings ein Duplikat der Plastik aus Düsseldorf ausgeliehen worden. Eine Anfrage bei den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, zu denen auch die frühere Nationalgalerie Ost gehört, brachte keinen Sucherfolg. Dort wurden nach unserer Anfrage Bestandskatalog und Inventarverzeichnis durchgesehen. „Die Nationalgalerie hat weder die ,Kugelspielerin' noch ein anderes Werk von Walter Schott besessen“, teilt Michaela Hussein-Wiedemann mit. Beigefügt wurden noch zwei Kopien von Anfragen aus Holland und Südafrika, die 1966 und 1977 im Museum eingegangen waren, in denen ebenfalls nach der Plastik gefragt wurde. Etwas Aufklärung mag das Schreiben von Willi Geismeier, Direktor der Nationalgalerie, vom August 1966 sein. Darin teilt er einem Herrn Hasenbos im holländischen Eindhoven mit, das schon die Angabe im Künstlerlexikon Thieme-Becker von 1936 falsch sei. Schon dort war behauptet worden, die „Kugelspielerin“ befinde sich im Besitz der Berliner Nationalgalerie.
Auf Nachfrage im Grünflächenamt des Bezirks wurde ebenfalls mitgeteilt, dass es keine Unterlagen zu der erwähnten Plastik gibt. Das Köpenicker Exemplar der anmutenden Bronzeschönheit von Walter Schott bleibt also verschwunden. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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