In Kölle geboore – am Köllnischen Platz doheim

Köpenick. Vor 63 Jahren bin ich in Köln geboren und habe in meiner Heimatstadt fast 30 Jahre gelebt. Mein Vater hat mir Köln schon sehr früh nahegebracht, mich in Geschichte, Sehenswürdigkeiten, Eigenart und Lebensweise eingeführt und meine enge Bindung zu dieser Stadt geschaffen.

Nach diesem Lebensabschnitt bin ich aus beruflichen Gründen in der gesamten Bundesrepublik umher gereist und habe relativ oft auch meinen Wohnort gewechselt. Ich habe in der Eifel, in Bingen, in Troisdorf, im Hunsrück und seit zirka zweieinhalb Jahren in Berlin gelebt. Überall habe ich mich zu Hause gefühlt, aber Heimat ist für mich in Köln. Ich versuche zwei- bis dreimal im Jahr, den Dom, die Brauhäuser, die Straßen, Plätze und Menschen zu sehen, all die Dinge, die eine Heimat ausmachen. Es gibt den Ausspruch: Köln ist keine Stadt sondern ein Gefühl. Das stimmt und macht die Bindung noch stärker.

Mit Berlin hat es bei mir etwas länger gedauert. Nicht nur die Größe der Stadt war der Grund, vor allem die Mentalität der Menschen ist eine ganz andere als die der Kölner. Aber es gibt auch eine Menge Gemeinsamkeiten, die man aber erst im Verborgenen suchen muss. Erst richtig mit dieser Riesenstadt angefreundet habe ich mich nach dem Umzug nach Köpenick an den Köllnischen Platz. Köpenick ist zwischenzeitlich mein zu Hause geworden, hier lebe ich, hier liebe ich, hier habe ich Freunde gefunden. Mit Menschen, mit denen man sich gut versteht, die für einen da sind und für die man da sein darf, kann es gelingen, dass aus einem Zuhause auch Heimat wird.

Mit der Hilfe meines direkten Umfelds kann es gelingen, dass ich mich voll und ganz integriere. Somit sind wir bei unserer momentan größten Aufgabe: der Integration von Fremden. Jeder, der hiermit Probleme hat, sollte sich die Trilogie „Heimat“ und/ oder „Die andere Heimat“ von Edgar Reitz ansehen. Unsere Ur- und Ururgroßeltern waren dereinst auch „Wirtschaftsflüchtlinge“ und sind in Ihrer Not in die weite Welt gezogen. Die Schicksale sind natürlich sehr unterschiedlich, aber der Wunsch nach einem besseren Leben war allen gleich.

Ich wünsche mir, dass alle, die kommen, so gut auf- und angenommen werden wie es mir passiert ist und dass sie ihre neue Heimat finden. Karlheinz Ruschemeier

Die Beiträge zu anderen „Heimatgeschichten“ von unseren Lesern und Reportern finden Sie hier.
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Lokalredaktion aus Mitte

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