Kuba im Sucher: Siegfried Scheffler zeigt seine Fotos im SPD-Kreisbüro
Köpenick. Siegfried Scheffler (71), ehemaliger Köpenicker Baustadtrat und langjähriger Bundestagsabgeordneter, ist ein leidenschaftlicher Hobbyfotograf.
„Mein Kuba“ ist das Motto seiner Ausstellung, mit der nach einer Renovierung die Galerie „Politik trifft Kunst“ im Kreisbüro der SPD jetzt wiedereröffnet wurde. Aufgenommen hat Scheffler die Fotos im November 2010, während einer dreiwöchigen Reise. „Wir waren eine kleine Gruppe und ich konnte mich oft zum Fotografieren absetzen. So bin ich mehrere Stunden vor dem Frühstück aufgestanden und zu den Tabakbauern im Vinalistal gelaufen. Einer ganzen Reisegruppe gegenüber wären die Menschen vermutlich nicht so offen gegenübergetreten“, erzählt Scheffler.
Neben den eindrucksvollen Landschaften und Häusern mit dem morbiden Charme des Sozialismus hat er auch immer wieder Menschen fotografiert. Selbst an Stellen, die dem kommunistischen Staat eigentlich peinlich sein müssten, konnte Scheffler seine Kamera auspacken. „Ich habe zum Beispiel fotografiert, wie Kubaner im staatlichen Geschäft ihr Mehl gegen Bezugsschein abholen mussten und sie geduldig auf das Abwiegen gewartet haben“, erzählt er.
Fast alle der Bilder zeigen die Lebensfreude auch offensichtlich armer Kubaner. Und auch Kurioses ist zu sehen. Ein kubanischer Rentner, der nach eigener Aussage an der Seite von Castro gekämpft hat, trägt immer noch die Baskenmütze mit dem Kommunistenstern. Das T-Shirt würde Castro vermutlich weniger gefallen, es wirbt für die US-Kriegsmarine.
„In Kuba gibt es eine Zweiklassengesellschaft. Die teilt sich in Menschen mit Euro oder Dollar und in jene, die nur kubanische Peso haben. Ein Teil der Kubaner wird von Verwandten aus den USA unterstützt“, berichtet Scheffler. Er will die Insel auf jeden Fall noch einmal besuchen. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.