Kunstwerke aus Liebe zur Natur
Lili Yuan widmet sich der traditionellen chinesischen Tuschemalerei

Ende September hat Lili Yuan, die erst in diesem Jahr nach Berlin umgezogen ist, ihr neues Atelier im Lobitzweg 1 in Köpenick eröffnet. Dort bietet sie auch Workshops an. | Foto: Philipp Hartmann
2Bilder
  • Ende September hat Lili Yuan, die erst in diesem Jahr nach Berlin umgezogen ist, ihr neues Atelier im Lobitzweg 1 in Köpenick eröffnet. Dort bietet sie auch Workshops an.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Wellen, die sich überschlagen. Vereiste Berggipfel, die aus nebligen Tälern emporragen, Magnolien zwischen Olivenbäumen. Wer sich die Werke von Lili Yuan ansieht, taucht ein in die Welt der Naturmalerei. Die in Shanghai aufgewachsene Künstlerin bringt mit ihren Arbeiten traditionelle chinesische Tuschemalerei nach Köpenick.

Ende September hat sie im Lobitzweg 1 ihr Atelier eröffnet. An den ersten beiden Tagen kamen gleich jeweils rund 50 Gäste, um sich ihre Kunst anzusehen, etwas zu kaufen und sich für Malworkshops anzumelden. Für Lili Yuan war die Eröffnung ein großer Erfolg, denn als Künstlerin, die neu in der Stadt ist, muss sie hier erst bekannt werden. Vor ein paar Monaten ist sie mit ihrem Mann, der lange Zeit bei Siemens als Elektroingenieur gearbeitet hat und jetzt im Ruhestand ist, aus Krefeld nach Berlin gezogen. Der Grund war, dass das Paar näher bei seiner Tochter sein wollte. Ihre Tochter Yimeng Wu, so erzählt Lili Yuan stolz, ist auch Künstlerin. Sie betreibt in Friedrichshain das Designstudio Wu.

Köpenick hat es Lili Yuan, die aus einer Künstlerfamilie stammt, angetan. Der Ort sei einfach toll als Inspiration für Landschaftsmalereien. Mehrmals sei sie bereits am Ufer des Müggelsees unterwegs gewesen und habe dort Skizzen von verwurzelten Bäumen angefertigt.

Ebenfalls begeistern kann sie sich für den Teufelssee am Fuße der Müggelberge mit dem Holzsteg, der direkt durch das Moor führt. „Die Stimmung dort gefällt mir sehr“, erzählt sie. Originalgetreue Motive bringt sie allerdings nicht zu Papier. Stattdessen malt sie frei und nur wenige Details. Es gehe ihr darum, das Wesen der Natur allgemein zu erfassen, so ihre Erklärung. „Ich reise sehr gern und fotografiere viel.“ In diesem Jahr war Lili Yuan zum Beispiel in Island. Die Fotos, die sie aus dem Urlaub oder von Ausflügen mitbringt, nimmt sie gern zum Vorbild, um daraus anschließend ganz eigene Ansichten zu malen. Viele Werke sind sehr abstrakt.

Die Techniken, die sie verwendet, sind je nach Gemälde unterschiedlich. Mal tupft sie Farben auf Papier oder auf die Leinwand, mal lässt sie die Farben verlaufen und mal trägt sie einzelne Punkte ganz gezielt mit dem Pinsel auf.

Auf diesem großformatigen Bild hat Lili Yuan Olivenbäume und Magnolien gemalt. Pflanzen und Landschaften sind die Lieblingsmotive der aus Shanghai stammenden Künstlerin. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Auf diesem großformatigen Bild hat Lili Yuan Olivenbäume und Magnolien gemalt. Pflanzen und Landschaften sind die Lieblingsmotive der aus Shanghai stammenden Künstlerin.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

1992 hat die Chinesin ihre Heimat verlassen, um in Deutschland zu studieren. An der Ruhr-Universität Bochum begann sie ein Studium in Kunstgeschichte, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Sie brach jedoch ab, um sich voll und ganz der traditionellen chinesischen Tuschemalerei zu widmen. Diese Kunst basiere auf der mehr als 5000-jährigen chinesischen Philosophie und Denkweise. Sie gehöre zu den wertvollsten Schätzen der Weltkultur, meint Lili Yuan. 1999 besuchte sie dafür in Peking eine Meisterschülerklasse bei einem erfahrenen Professor. Mit dem erlangten Wissen eröffnete sie im Jahr darauf ihr erstes Atelier in Krefeld. Seit vielen Jahren leitet sie auch Kunstkurse in öffentlichen Institutionen, bietet Workshops in verschiedenen Städten an und gibt ihr Wissen an interessierte Hobbykünstler weiter. Außerdem hat sie mehrere Bücher über chinesische Malerei veröffentlicht und ihre Arbeiten bei zahlreichen Ausstellungen und Kunstmessen präsentiert. Sie ist Mitglied im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler.

Seelische Akzente setzen

„Mit meiner Malerei bilde ich nicht nur eine reale Landschaft ab, sondern setze vielmehr seelische Akzente, die die Befindlichkeit des Menschen und die Verbundenheit zur Natur zum Ausdruck bringen sollen. Dadurch möchte ich das Bewusstsein und die Liebe zur Natur und den Schutz der Umwelt verstärken“, sagt sie. Wenn sie sich hinsetze und auf die Malerei konzentriere, bekomme sie immer gute Laune.

Wer mehr über Lili Yuan erfahren möchte, kann sie per E-Mail an wu-yuan@t-online.de kontaktieren und einen individuellen Termin in ihrem Atelier vereinbaren. Unter www.liliyuan-tuschmalerei.com finden Interessierte außerdem die nächsten Workshoptermine.

Ende September hat Lili Yuan, die erst in diesem Jahr nach Berlin umgezogen ist, ihr neues Atelier im Lobitzweg 1 in Köpenick eröffnet. Dort bietet sie auch Workshops an. | Foto: Philipp Hartmann
Auf diesem großformatigen Bild hat Lili Yuan Olivenbäume und Magnolien gemalt. Pflanzen und Landschaften sind die Lieblingsmotive der aus Shanghai stammenden Künstlerin. | Foto:  Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 546× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 835× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 813× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.191× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.