Nasenabstrich im Stubentheater
Student Fabian Bühler arbeitet ehrenamtlich im Corona-Testzentrum

Fabian Bühler findet neben seinem Studium an der Humboldt-Universität Zeit, jeden Freitagnachmittag ehrenamtlich im Corona-Testzentrum am Schüßlerplatz zu arbeiten. | Foto: Sternenfischer/ Reginald Gramatté
  • Fabian Bühler findet neben seinem Studium an der Humboldt-Universität Zeit, jeden Freitagnachmittag ehrenamtlich im Corona-Testzentrum am Schüßlerplatz zu arbeiten.
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„Bis vor Kurzem gab es mein Ehrenamt noch gar nicht. Da hätte sich wohl kaum jemand vorstellen können, anderen Menschen mit einem Wattestäbchen in der Nase zu bohren und einen Abstrich zu nehmen. Genau das mache ich nun seit einigen Wochen“, sagt Fabian Bühler.

Der 24-Jährige arbeitet im zum Corona-Testzentrum umfunktionierten Zille-Stubentheater am Schüßlerplatz in der Altstadt Köpenick. Jeden Freitagnachmittag testet er dort Menschen auf eine mögliche Infektion. Sein Engagement hat ihm den Titel „Stern des Monats Juni“ des Freiwilligenzentrums Sternenfischer eingebracht. „Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte ich mich dort gemeldet und meine Unterstützung angeboten. Jetzt wird sie wieder gebraucht“, erzählt er.

Im normalen Leben studiert Fabian Bühler Physik und Philosophie an der Humboldt-Universität. Weil es dort aber derzeit keine Präsenzvorlesungen und -seminare gibt, hat er gerade mehr Zeit als sonst. Seine fehlende medizinische Ausbildung ist für die ehrenamtliche Tätigkeit im Testzentrum kein Problem. Dafür wurde er in zwei Etappen geschult. „Erst die Theorie online, dann die Praxis bei Frau Mackeldey, der Inhaberin der Stadtapotheke Köpenick“, berichtet er.

Pro Schicht kämen bis zu 50 Personen, die sich testen lassen wollen. „Das Ergebnis schicken wir per E-Mail auf das Handy. Nur bei einem positiven Testergebnis rufen wir sofort an, damit der oder die Betroffene nicht noch andere Personen infiziert und gleich einen PCR-Test machen lässt, um das Ergebnis abzusichern. Und natürlich informieren wir das Gesundheitsamt“, erklärt Bühler das inzwischen gewohnte Prozedere. „Jeder Infizierte, den wir beim Testen entdecken, ist einer weniger, der andere ansteckt. Das gibt meinem Engagement Sinn.“

Sein Mitbewohner sei zunächst skeptisch gewesen, als er ihm davon erzählt habe. „Klar, für ihn steigt das Risiko, sich zu infizieren – faktisch und statistisch. Aber ich bin gut geschützt mit Kittel, Maske, Brille und Visier. Falls wir einen positiven Fall haben, wird das alles vernichtet.“ Wie lange seine ehrenamtliche Arbeit noch dauern wird, weiß er nicht. Er geht davon aus, dass sie zeitlich begrenzt ist, „weil wir die Testzentren irgendwann nicht mehr brauchen“. Dazu wolle er mit seinem Engagement beitragen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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