Vom Tischler zum Profimusiker: Sascha Bachmann haut auf die Pauke
Früher hat Sascha Bachmann Rampen für den alten Mellowpark an der Friedrichshagener Straße gebaut. Inzwischen verdient er seinen Lebensunterhalt als Schlagzeuger und Musiklehrer.
Seit vier Jahren bringt er immer kurz vor Weihnachten seine Musikschüler auf die Bühne des Mellowparks. Dort können sie dann unter dem berlinerischen Motto „Feinet Trommelkonzert“ ihr Können zeigen.
Aufgewachsen ist Bachmann im Allende-Viertel. In der Wendezeit zog es ihn zur Musik. „Ein Kumpel hat mich zu einer Bandprobe ins FEZ Wuhlheide mitgenommen. Eigentlich wollte ich Gitarre spielen, aber da da nichts frei war, bin ich am Schlagzeug hängen geblieben“, berichtet der Musiker. Der Band ist er dann mehrere Jahre treu geblieben, hat aber auf Wunsch der Eltern was „Anständiges“, nämlich Tischler, gelernt. „Ich war dann beim Ausbau des Mellowparks dabei und habe Rampen und Sprungschanzen gebaut“, berichtet Sascha Bachmann.
Dann wurde es doch noch mit der Musik ernst. An der Musikhochschule Hanns Eisler hat er privat bei Holger Nell professionell Schlagzeug gelernt. Inzwischen hat Sascha Bachmann ein eigenes Studio, mit seiner Band „Jazziki“ treten er und Kollegen auf Galaabenden, bei Jubiläen von Einkaufszentren oder bei Firmenfeiern auf. Außerdem sorgt Bachmann für die Ausbildung von Nachwuchsmusikern. Unter anderem bietet er Musikworkshops für Schulen an. Und wenn Zeit bleibt, wagt er das eine oder andere Experiment. Gerade erst hat er eine Schallplatte – ja, so ein Ding aus Vinyl – herausgebracht, mit eigenem Geld und auf eigenes Risiko. Die Musik wurde aber nicht klassisch mit einer Band eingespielt. Verwendet wurden sogenannte Tape Loop, das sind Bandschleifen mit Musik, die auf einem 30 Jahre alten Tonbandgerät mit veränderter Geschwindigkeit abgespielt wurden. Die Töne wurden dann noch im Computer mit Hall und anderen Effekten versehe, und fertig war ein Technokonzert. „Ich bin ja in den 90ern mit Techno aufgewachsen. Das ist echte Liebhabermusik, die gehört nicht auf einen Computerstick, sondern auf die Schallplatte“, meint Bachmann dazu.
Ein „Feinet Trommelkonzert“ gibt es zum nächsten Mal am 20. Dezember um 17 Uhr im Mellowpark, An der Wuhlheide 250. Die Karten zu sechs Euro gibt es vor Ort.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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