Anonymisiertes Bewerbungsverfahren: BVV beschließt Pilotprojekt
Auf der Bezirksverordnetenversammlung am 25. Januar wurde mit großer Mehrheit beschlossen, dass das Bezirksamt im Rahmen eines Pilotprojekts anonymisierte Bewerbungsverfahren durchführt.
Dabei werden die personenbezogenen Angaben wie Name, Alter, Geschlecht oder ethnische Herkunft nicht angegeben. Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erfolgt allein aufgrund der anonymisierten, qualifikationsbezogenen Angaben. Eine Benachteiligung im späteren Bewerbungsverlauf ist zwar trotzdem möglich, die Gefahr einer unbewussten Diskriminierung in der ersten Stufe wird allerdings deutlich vermindert. Diverse Studien belegen, dass Menschen mit einem ausländisch klingenden Nachnamen bei gleicher Qualifikation seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden. Das anonymisierte Bewerbungsverfahren fördert die soziale Vielfalt auf dem Arbeitsmarkt und ist eine vertrauensbildende Maßnahme für Menschen, die bereits Diskriminierung erlebt haben. Das Ergebnis eines Pilotprojekts 2015 in Berlin zeigt, dass die Anonymität den Fokus rein auf die Qualifikationen der Bewerber lenkt und zu mehr Chancengleichheit beiträgt.
Der Beschluss der BVV geht auf einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen aus der November-Sitzung zurück.
Autor:Silvia Möller aus Wedding |
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