Auslaufmodell Mädchenpreis?
Treptow-Köpenick. Ob es 2017 den Mädchenpreis noch geben wird, ist ungewiss. In diesem Jahr gingen nur noch drei Bewerbungen ein.
Anke Armbrust, die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksamts, kann sich das nicht erklären. „Den Mädchenpreis gibt es seit 2007, jedes Jahr hatten wir immerhin rund zehn Bewerbungen. Drei sind ein absoluter Tiefstand, und das, obwohl die Berliner Woche noch kurz vor Meldeschluss auf den Wettbewerb hingewiesen und wir an Schulen rund 1000 Flyer verteilt hatten“, ärgert sich Anke Armbrust. Denn die Vorbereitungen waren ja nicht weniger umfangreich als in den Vorjahren. Jetzt hat die Jury erst einmal entschieden, am 29. November nur die beste der drei Bewerberinnen auszuzeichnen, ein zweiter und dritter Preis werden nicht vergeben.
Mit dem Mädchenpreis sollen junge Frauen ab 14 gewürdigt werden, die in Ehrenamt, Schule oder Sportverein herausragendes Engagement zeigen. Prämiert wurden bisher schon Kursleiterinnen, Rot-Kreuz-Retter oder Übungsleiterinnen in Sportvereinen. „Bei dieser Auszeichnung sind sowohl Eigenbewerbungen als auch Vorschläge durch andere Personen möglich“, sagt Anke Armbrust.
Die Gleichstellungsbeauftragte will um den Fortbestand der Auszeichnung kämpfen. Jetzt wird erst einmal eine Infobroschüre in Auftrag gegeben, in der eine Auswahl bisheriger Preisträgerinnen vorgestellt wird. Außerdem gibt es Überlegungen, noch mehr und vor allem jugendgemäße Werbung zu machen, vielleicht in Zusammenarbeit mit einem bei Jugendlichen beliebten Radiosender. „Wir wollen aber auch das Zeitfenster ändern. Künftig werden das ganze Jahr über Bewerbungen möglich sein. Bei der Bürgermedaille haben wir damit gute Erfahrungen gemacht, da gehen immer ausreichend Bewerbungen ein“, sagt Armbrust.
Außer an Schulen soll verstärkt in Sportvereinen, Jugendfreizeitstätten und anderen Jugendprojekten für den Preis geworben werden. Bis zur Verleihung am 29. November soll feststehen, wie es weitergeht. Der Bezirk Treptow-Köpenick vergibt weitere Preise, darunter die Auszeichnung für familienfreundliche Unternehmen und die Bürgermedaille. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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