Bezirk sucht Jugendschöffen: Bewerber können sich bis Januar 2018 beim Jugendamt melden
Treptow-Köpenick. Für die Amtszeit 2019 bis 2023 werden jetzt im Bezirk Jugendschöffen gesucht.
Wenn vor dem Landgericht gegen prügelnde jugendliche Väter, Tankstellenräuber oder Schulhofschläger verhandelt wird, stehen dem Berufsrichter Jugendschöffen zur Seite. Durch die Lainenrichter wird der Grundsatz der Teilhabe der Bevölkerung an der Rechtsprechung verwirklicht. Dabei sollen das Rechtsempfinden der Jugendschöffen als nicht speziell juristisch ausgebildete Richter sowie ihre eigene Berufs- und Lebenserfahrung in das Verfahren eingebracht werden. Gleichzeitig soll erreicht werden, dass die Strafjustiz im Rechtsbewusstsein der Bevölkerung verwurzelt bleibt. Allein für Berlin werden rund 6000 Ehrenamtliche als Richter ohne Robe, wie Schöffen auch bezeichnet werden, gesucht. Die Schöffen sind für das Amtsgericht Tiergarten und die Jugendstrafkammern am Landgericht Berlin zuständig.
Wer Jugendschöffe werden will, muss deutscher Staatsbürger, mindestens 25 Jahre alt und nicht älter als 69 Jahre sein, seinen Wohnsitz in Berlin haben und darf nicht vorbestraft sein. Außerdem steht eine hauptamtliche oder inoffizielle Arbeit für den Staatssicherheitsdienst der DDR dem Schöffenamt entgegen. Für das verantwortungsvolle Amt sind Unparteilichkeit, Selbstständigkeit und geistige Beweglichkeit weitere wichtige Voraussetzungen. Angehende Jugendschöffen sollen darüber hinaus erzieherische Fähigkeiten aufweisen und bereits Erfahrungen in der Jugenderziehung haben. Bewerber kommen auf eine Vorschlagsliste, die endgültige Entscheidung trifft dann der Schöffenwahlausschuss des zuständigen Amtsgerichts Tiergarten. Für ihren Zeitaufwand erhalten Schöffen eine Entschädigung.
Berlinweit gibt es in den nächsten Wochen Informationsveranstaltungen zum Schöffenamt. In Treptow-Köpenick lädt die Volkshochschule am 7. Dezember ab 19 Uhr zu einer entsprechenden Informationsrunde ein. Bewerbungen sind bis Ende Januar 2018 möglich.
Bewerber aus Treptow-Köpenick wenden sich bitte an das Jugendamt (Frau Lämmel), Zum Großen Windkanal 4, 12489 Berlin. Unter 902 97 32 79 gibt es auch weitere Informationen und die Möglichkeit, schriftliches Material zu bestellen. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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