Bezirk Treptow-Köpenick bewirbt sich um das Siegel Fairtrade Town
Treptow-Köpenick. Deutschlandweit haben bereits rund 500 Kommunen das Zertifikat Fairtrade Town erhalten. Der Bezirk Treptow-Köpenick ist auf dem Weg dahin.
Was hat der Morgenkaffee mit fairem Handel zu tun? Eine ganze Menge. Für den Erzeuger in Vietnam oder Südamerika ist es schon von Bedeutung, zu welchen Bedingungen sein Kaffee gehandelt wird.
Bereits im Juni 2015 hatten die Bezirksverordneten auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen beschlossen, dass sich Treptow-Köpenick als Fairtrade-Gemeinde bewerben sollte. Jetzt wurde eine Steuerungsrunde gegründet, an der neben bezirklichen Vertretern auch ein örtlicher Biomarkt beteiligt. Weitere Mitstreiter sind willkommen, vor allem aus Wirtschaft und Gastronomie. Zu den Bedingungen für Fairtrade gehört nämlich unter anderem, dass örtliche Einzelhandelsgeschäfte und Cafés mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten. Für den Bereich des Bürgermeisters trifft das bereits zu. „In meinem Büro gibt es ausschließlich fair gehandelten Kaffee“, teilte Rathauschef Oliver Igel (SPD) zur Auftaktveranstaltung mit.
Zum Fairtrade-System gehören unter anderem die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten, insbesondere von Kinderrechten. Ausbeuterische Kinderarbeit und Zwangsarbeit sind verboten.
Jetzt will die Steuerungsrunde im Bezirk erst einmal weitere Ideen sammeln. Gedacht wird bereits an einen Fairtrade-Einkaufsführer und eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, Lesungen und Filmvorführungen zum Thema.
Als Fairtrade-Gemeinde wäre Treptow-Köpenick übrigens in guter Gesellschaft. Unter anderem mit Aachen, Dresden, Erlangen, Eberswalde, Leipzig und Magdeburg. In Berlin haben die Bezirke Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf bereits das Fairtrade Towns-Siegel erhalten.
Die Kampagne für einen fairen Welthandel startete 2001 in Großbritannien, deshalb auch der englische Kampagnenbegriff. Seit 2009 gibt es die Möglichkeit, Fairtrade-Kommune zu werden, auch für Städte in Deutschland. In Treptow-Köpenick wird das Bewerbungsverfahren im Bezirksamt von Dennis Lumme koordiniert: 902 97 23 51 oder dennis.lumme@ba-tk.berlin.de. Wissenswertes auch unter www.fairtrade-towns.de. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.