Bürgermeister Oliver Igel sitzt wieder am Schreibtisch
"Die drei Monate, in denen ich Zeit für die Familie hatte, waren ein tolles Erlebnis. Wenn ich im Dienst gewesen wäre, hätte ich meinen Sohn Felix ja fast nur schlafend erlebt. So konnte ich sehen, wie er immer schneller beim Krabbeln wurde, inzwischen kann er auch schon stehen", erzählt der Rathauschef stolz.
Weil Lebensgefährtin Ellen Haußdörfer als gewählte Abgeordnete keine Elternzeit beanspruchen konnte, hatte sich Igel entschieden, selbst in Elternzeit zu gehen. Dabei hat er das Regieren nicht gänzlich aufgegeben, bei einigen öffentlichen Terminen war Igel vor Ort - allerdings mit Kinderwagen.
"Jetzt bin ich aber dabei, aufgelaufene Postberge abzubauen. Meine Kollegen, darunter vor allem meine Stellvertreterin Ines Feierabend, haben mich aber gut und zuverlässig vertreten", versichert Igel.
Von Sommerpause der BVV merkt der Bürgermeister nach eigenen Angaben nicht viel. Außerdem geht der Streit mit dem Senat und speziell dem Finanzsenator weiter. Der lehnt es bisher ab, den Bezirken trotz steigender Einwohnerzahlen mehr Personal zu bezahlen. "Die Bürger beschweren sich über ungepflegte Grünanlagen oder darüber, dass sie mehrere Wochen auf einen Termin im Bürgeramt warten müssen. Deshalb ist die Ablehnung des Finanzsenators für uns noch lange nicht das letzte Wort", gibt sich der Bürgermeister kämpferisch.
Igels Abwesenheit wurde auch genutzt, das Dienstzimmer auf Vordermann zu bringen. Es wurde einer Grundreinigung unterzogen, außerdem wurde das Parkett gereinigt und konserviert. "Das ist vermutlich das erste Mal seit dem Bau des Rathauses vor über 100 Jahren geschehen. Da sieht man mal, wie sparsam wir im Bezirk mit dem Geld der Bürger umgehen", sagt Igel.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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