Ersatz der Rettungsringe kostet in Berlin rund 16 000 Euro pro Jahr
"Ich gehe jeden Tag über die Lange Brücke. Im vorigen Jahr war der Rettungsring ganz bestimmt mehrere Male weg", sagt Anwohner Frank Knispel aus der Köllnischen Vorstadt. Wie oft der Rettungsring an dieser Stelle schon gestohlen wurde, darüber gibt es jedoch keine Zahlen.
Christopher Lauer, für die Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus, hat allerdings beim Innensenator nachgefragt. Und der hat ein mehrseitiges Papier erarbeiten lassen. Das informiert darüber, dass pro Jahr im Schnitt 400 Rettungsringe im öffentlichen Straßenland in Berlin gestohlen werden. Nach Angaben von Innenstaatssekretär Bernd Krömer (CDU) werden die Ringe durch die Feuerwehr umgehend ersetzt. Da ein Ring mit Leine 40 Euro kostet, blecht der Steuerzahler pro Jahr 16 000 Euro, nur weil gewissenlose Diebe die für sie eigentlich nutzlosen Ringe stehlen. Als maritime Dekoration für den Balkon sind sie jedenfalls nicht geeignet, da auf ihnen unübersehbar Berliner Feuerwehr steht.
In Berlin gibt es insgesamt 327 Stellen, an denen Rettungsringe aufgehängt sind. Sie sind für Ersthelfer gedacht, die einen ins Wasser gestürzten Menschen bergen müssen. Nicht jeder ist selbst in der warmen Jahreszeit in der Lage, selbst ins Wasser zu springen um Hilfe zu leisten. Dann sind die schwimmfähigen Ringe mit ihrer Fangleine eine gute Möglichkeit, trotzdem noch vor dem Eintreffen professioneller Retter Hilfe zu leisten.
Von den 327 Rettungsstellen mit Ring befinden sich 51 in Treptow-Köpenick. Im Winter werden an einigen dieser Stellen zusätzlich Eisleitern und Stangen angebracht, um Verunglückte aus dem Eis zu befreien. Auch diese Geräte werden leider immer wieder gestohlen.
Wenn ein Rettungsring fehlt, können Sie das mit genauer Ortsangabe direkt an die Berliner Feuerwehr melden: 38 72 91 44.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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