Städtepartnerschaft liegt auf Eis

Volker Thiel von Partner Treptow-Köpenick. | Foto: Ralf Drescher
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Treptow-Köpenick. Am 18. März sollte in Adlershof der Partnerschaftsvertrag zwischen Treptow-Köpenick und Eskisehir-Tepebasi unterzeichnet werden. Eine Woche vor dem Treffen haben die türkischen Partner abgesagt.

„Wir haben am 10. März eine Mail von Bürgermeister Ahmet Atac bekommen, dass die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags erst einmal nicht statt finden kann. Der Bürgermeister gilt als Gegner Erdogans und vermutlich kam die Absage nicht ganz freiwillig. In jedem Fall ist sie dem angespannten Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei geschuldet“, berichtet Bürgermeister Oliver Igel (SPD).

Erste Kontakte zwischen dem Bezirk und der Gemeinde in Anatolien hatte es bereits 2010 gegeben. Seitdem gab es eine Städtefreundschaft, es gab den Austausch von Jugendlichen, Künstlern und Mitarbeitern von Bezirk und dortiger Verwaltung.

Beim Verein Partner Treptow-Köpenick, der die zwölf Partnerschaften des Bezirks betreut, ist man verwundert. „Wir befürchten, dass unseren türkischen Freunden die Reise nach Deutschland von staatlichen Stellen in der Türkei versagt wurde. Damit ist der geplante Partnerschaftsvertrag ein Opfer der politischen Großwetterlage geworden. Direkt nachfragen werden wir in Ekisehir vorerst nicht, wir wollen unseren Freunden nicht schaden. Wir nutzen aber private Kanäle, um uns zu vergewissern, dass unsere Freunde nicht politisch bedrängt werden“, sagt Volker Thiel, der Vorsitzende von Partner Treptow-Köpenick.

Treptow-Köpenick pflegt seit 1990 Städtepartnerschaften, unter anderem inzwischen mit Köln, Odernheim, Mürzzuschlag (Österreich), Olmütz (Tschechien), Subotica (Serbien) und Cajamarca (Peru). Nun sollte die Städtefreundschaft mit der türkischen Gemeinde zur Partnerschaft aufgewertet werden. Wegen der kurzfristigen Absage musste der Bezirk die bereits bestellten Hotelzimmer stornieren und geplante gemeinsame Veranstaltungen in Berlin absagen. „Für uns ist der Partnerschaftsvertrag aber nur aufgeschoben, wir holen die Unterzeichnung nach, sobald sich das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei beruhigt hat“, sagt Bürgermeister Igel. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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