Städtepartnerschaftsvertrag mit Eskisehir-Tepebasi unterzeichnet
Seit 1990 pflegt der heutige Bezirk Treptow-Köpenick Städtepartnerschaften. Jetzt wurde mit einer türkischen Kommune der zwölfte Vertrag unterzeichnet.
Neuer Partner ist mit Tepebasi ein Bezirk der Provinzhauptstadt Eskisehir. Erste Beziehungen zu Tepebasi wurden bereits 2010 geknüpft, es gab mehrfach den Austausch von Delegationen und es wurde eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Jetzt wurden die freundschaftlichen Beziehungen zu einer Städtepartnerschaft aufgewertet. Zur Unterzeichnung kam Bürgermeister Ahmet Atac mit einer Delegation Mitte November an die Spree. „Seit den ersten Kontakten haben wir mehrmals Künstler ausgetauscht. Zuletzt kamen Mitarbeiter beider Denkmalschutzbehörden zu gegenseitigen Besuchen, da es in beiden Kommunen ähnlich gebaute historische Eisenbahnanlagen gibt“, berichtet Bürgermeister Oliver Igel (SPD).
Die Provinzhauptstadt Eskisehir mit rund 300 000 Einwohnern gehörte einst als Dorylaeum zum Römischen Reich. Um 1240 wurde der Ort von den Osmanen erobert und kam damit zur heutigen Türkei. Die neue Partnergemeinde liegt in Anatolien, durch den Ort geht die Eisenbahnstrecke Istanbul-Ankara. Tepebasis Bürgermeister gehört ebenso wie der Verwaltungschef der übergeordneten Provinzhauptstadt Eskisehir der sozialdemokratischen Partei CHP an. Das war vermutlich der Grund, warum Mitte März der erste Termin für die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags abgesagt werden musste. Der Bürgermeister der neuen Partnergemeinde gilt als ein Gegner von Staatspräsident Erdogan und hatte Anfang März mitgeteilt, dass die Delegation nicht nach Berlin kommen könne.
„Die kommunale Zusammenarbeit zwischen unseren Gemeinden könnte doch Vorbild für die Bewältigung der schwierigen Situation zwischen Deutschland und der Türkei auf staatlicher Ebene sein“, findet Bürgermeister Oliver Igel. Im kommenden Jahr wird sich der Treptow-Köpenicker Rathauschef auf den Weg nach Anatolien machen. Bürgermeister Ahmet Atac hat ihn bereits eingeladen, damit in Tepebasi der Partnerschaftsvertrag noch einmal unterzeichnet werden kann.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.