Mein Kiez im geteilten Berlin
Veranstaltungsreihe zum Volksaufstand 1953 macht im Juni in Köpenick Station

Köpenick steht im Juni im Mittelpunkt der Reihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“. Rund um den 70. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni 1953 erinnert der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) an die Geschichte des Stadtteils während der deutschen Teilung.

Mit seiner Lage zwischen Wald und Wasser, seinem Schloss und der malerischen Altstadt war Köpenick ein beliebtes Ausflugsziel in Ost-Berlin. Großbetriebe wie die Großwäscherei Rewatex, das Funkwerk, das Kabelwerk Oberspree oder der VEB Yachtwerft machten den Bezirk aber auch zu einem wichtigen Industriestandort.

Am 17. Juni 1953 schlossen sich auch Arbeiterinnen und Arbeiter aus den Köpenicker Betrieben dem Streik an und setzen sich in langen Demonstrationszügen in Richtung Innenstadt in Bewegung.

Streik bei Dampferfahrt beschlossen

Bereits einige Tage zuvor, am 13. Juni, hatten sich mehrere Brigaden von Berliner Baustellen bei einem Betriebsausflug mit dem Dampfer zum Ausflugslokal „Rübezahl“ am Müggelsee zum Streik verabredet. Die Arbeitsniederlegungen ab dem 15. Juni weiteten sich schließlich am 17. Juni zum Volkssaufstand aus. Damit gilt die Dampferfahrt auf dem Müggelsee als einer der Ausgangspunkte des Volksaufstands und verankert die Geschichte des 17. Juni fest im Bezirk Köpenick.

Was passierte rund um den 17. Juni 1953 in Köpenick? Und wie erlebten die Menschen den Alltag in ihrem Stadtteil? Diese und andere Fragen sollen im Rahmen von Spaziergängen und einem Kiezgespräch diskutiert werden. Zum Programm gehört außerdem eine Sonderführung durch die neue Ausstellung des Museums Treptow-Köpenick „Ausnahmezustand! Der 17. Juni 1953 in Treptow und Köpenick“ durch Mitkurator Henning Holsten. Die lokalgeschichtliche Ausstellung beleuchtet bisher weitgehend unbekannte Orte, Personen und Erfahrungen jenseits der Stalinallee und des Potsdamer Platzes. Vorgestellt werden Streikführer und Demonstrierende, Volkspolizisten und Intellektuelle, Großbetriebe, Kasernen und Versammlungsorte aus dem Berliner Südosten, die auch für die Vor- und Nachgeschichte des 17. Juni von Bedeutung waren.

Oberschöneweide folgt

Mit der Reihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ nimmt der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte den Alltag in den Kiezen Ost- und West-Berlins in den Blick. Die nächste Station ist für August in Charlottenburg geplant. Im September geht es in Oberschöneweide weiter.

Der Kiez-Spaziergang „Von Schloss bis Satellitenstadt – Maueralltag ohne Mauer in Köpenick” findet am 13. Juni 16 Uhr, 15. Juni 15.30 Uhr und 17. Juni 10 Uhr statt. Treffpunkt ist Platz des 23. April am Denkmal zur Köpenicker Blutwoche. Das Kiezgespräch ist am 15. Juni 18 Uhr in der Mittelpunktbibliothek Köpenick, Alter Markt 2, geplant. Auf dem Podium sitzen die Historiker Henning Holsten und Prof. Lorenz Lüthi. Am 2. Juli um 16 Uhr gibt es Sonderführung durch die neue Ausstellung des Museums Köpenick in der Volkshochschule, Baumschulenstraße 81.

Für die Veranstaltungen und Spaziergänge ist wegen der begrenzten Platzkapazitäten eine Anmeldung unter veranstaltungen@aufarbeitung-berlin.de erforderlich.

Mehr Infos zur Reihe unter www.berlin.de/aufarbeitung/

Autor:

Silvia Möller aus Wedding

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 415× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 534× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 268× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 393× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.