Bebauungsplan wird öffentlich vorgestellt
Vorhabenbezogener Bebauungsplan 9-57 VE ist die amtliche Bezeichnung für diese Planungen. Der Hintergrund: Seit rund zehn Jahren steht das zuletzt von der Abteilung Zierpflanzenproduktion der Humboldt-Universität genutzte 15 Hektar große Grundstück an der Wendenschloßstraße 254 leer. Die Fläche war ab 1872 von dem Lebensmittellieferanten Carl Bolle (Bimmel-Bolle) als Gut genutzt worden. Aus dieser Zeit stammen noch einige Gutsgebäude und die 2005 durch Brandstiftung schwer beschädigte Bolle-Villa. Später nutzte eine Gärtnerei das Grundstück, die letzte Eigentümerin ging 1953 in den Westen Deutschlands. Nach dem Ende der DDR erhielten ihre Erben das Grundstück zurück.
Mit dem Bebauungsplan will der Bezirk künftig die öffentliche Zugänglichkeit des Uferstreifens an der Dahme sichern. Die Erschließung wird nach den Vorstellungen des Bezirks über eine öffentliche Ringstraße erfolgen. Geplant sind zwei- bis viergeschossige Bauten. Von der Wendenschloßstraße, hier können einige kleine Geschäfte entstehen, führt künftig die Marienhain-Allee in Richtung Dahme. Die Bolle-Villa soll wieder aufgebaut werden, künftig umgeben vom Marienhain-Park. Am Rand des Wohngebiets wird maximal zweigeschossig gebaut, um den Übergang zur angrenzenden, bereits vorhandenen privaten Wohnbebauung zu sichern.
Das Umfeld der Bolle-Villa wird als Sondergebiet mit hohem Grünanteil ausgewiesen. In der Villa ist ein Ausflugslokal geplant, mit Bootsverleih sowie Café- und Biergarten.
Bis zu 1100 Wohnungen, vor allem größere, familiengerechte Wohnungen mit 95 bis 135 Quadratmetern Fläche sollen entstehen. Die Autos der Anwohner sollen in Tiefgaragen untergebracht werden. Für das gesamte Bauvorhaben "Marienhain" sind sieben Abschnitte geplant. Der erste soll bereits 2016 fertiggestellt werden, der letzte 2025.
Die Planungsunterlagen können noch bis zum 3. März im Rathaus Köpenick, Alt-Köpenick 21, Raum 138, eingesehen werden. Geöffnet ist montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 9 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr sowie nach Vereinbarung unter 902 97 26 17.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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