BER lud zum Familienfest ein
Mitte September lud sie zum Familienfest ein und 80 000 Berliner und Brandenburger kamen. Sie fuhren von der Autobahn über den fertigen Flughafenzubringer und stellten ihre Fahrzeuge in den ebenso fertigen modernen Parkhäusern ab. Übrigens kostenlos, nach der Eröffnung von BER werden dafür ganz sicher happige Gebühren zu zahlen sein.Dann gab es ein Volksfest mit Wurst- und Bierbuden, Werbeständen von Fluggesellschaften und einer Bühne, auf der Prominente wie Flughafenchef Hartmut Mehdorn Rede und Antwort standen. Einen Eröffnungstermin konnte er allerdings nicht nennen.
Auf geführten Touren ging es in den ebenfalls betriebsbereiten Bahnhof im Keller des Flughafengebäudes. Wer wollte, durfte auch auf einem markierten Pfad durch die Abflughalle wandeln. Die Schalter mit eingeschalteten Computermonitoren schienen bereits auf Passagiere zu warten. Die Infotafel zeigte zahlreiche Abflüge: 17 Uhr München, Budapest und Graz, 17.05 Zürich, Karlsruhe und Warschau, 17.20 Basel und Manchester. Bis auf weiteres aber nur Kulisse.
Dafür konnten die Besucher sehen, wo das Geld der Steuerzahler geblieben ist, unter anderem bei der Kunst am Bau. Ein riesiger roter "Fliegender Teppich" aus Stahl und Aluminium - "The Magic Carpet" - vom kalifornischen Künstler Pae White wölbt sich über dem Abflugbereich und soll laut Flughafengesellschaft zum Staunen und Träumen einladen.
Nun, dazu wird es bei den meisten Besuchern nicht gereicht haben. Aber immerhin konnten sie ihren neuen Flughafen wenigstens schon mal sehen. Und fliegen konnte man auch - Kinder symbolisch mit kleinen als Flugzeuge dekorierten Seifenkistenautos und die Erwachsenen mit dem Helikopter von Air Service Berlin über die Baustelle eines Flughafens, der leider noch lange nicht fertig ist.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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