Bezirkspolitiker schrieben Brandbrief an Abgeordnete
Plänterwald. Der BVV-Verordnete Alexander Freier (SPD) hat einen Brandbrief an die Mitglieder des Abgeordnetenhauses mitunterzeichnet. Es geht darin um die Zukunft der Berliner Jugendarbeit. Ein Thema, über das sich viele Bürger aufregen.
Das zeigte sich wieder am 5. Dezember. Zur Tagung des Jugendhilfeausschusses im Treptower Rathaus kamen 50 Protestierer. Diesmal ging es friedlich zu.Vor einigen Wochen kam es an selber Stelle noch zu Handgreiflichkeiten, als einige Demonstranten aus dem Umfeld des Jugendklubs "ABC" den Ausschussvorsitzenden attackierten. In der jüngsten Sitzung ging es um die unsichere Zukunft des Abenteuerspielplatzes in der Kaulsdorfer Straße. Heftige Reden mussten sich die Ausschussmitglieder anhören. 800 Unterschriften wurden den Bezirkspolitikern übergeben. Dann zogen die Demonstranten ab.Freier, der dem Ausschuss vorsitzt, zeigt Verständnis für die Aktion und erklärt die Hintergründe des Brandbriefs: "Er schildert die dramatische Situation der Jugendarbeit in ganz Berlin. Wir hier in Treptow-Köpenick müssen in diesem Bereich 750 000 Euro pro Jahr einsparen. Deshalb müssen Einrichtungen wie das ABC, das All und die Labude geschlossen werden." Den Brandbrief haben acht Vorsitzende von bezirklichen Jugendhilfeausschüssen unterzeichnet, quer durch alle Parteien.
"Pro Jahr werden berlinweit vier bis sieben Millionen Euro in der Jugendarbeit gekürzt, obwohl die Anzahl der Jugendlichen wächst", schreiben Freier und die anderen Bezirkspolitiker. Sie könnten nur das Geld verteilen, das der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses zur Verfügung stelle. Deshalb fordern die Unterzeichner ein Moratorium. "Um den weiteren Abbau von Angeboten für Kinder und Jugendliche in unserer Stadt zu stoppen", sagt Freier. Eine weitere Forderung: Als Grundlage für die Budgetzuweisung für 2013 sollen die Zahlen von 2011 dienen. Außerdem sollen die Bezirke verpflichtet werden, die Gelder ausschließlich für die Jugendarbeit zu verwenden.
Nur wenn die Bezirksverordneten am 13. Dezember den Nachtragshaushalt freigeben, hat der Spielplatz noch eine Zukunft.
Ralf Drescher / RD
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