Bezirksverordnete ehren mutige Bürger
Nico Schmolke, stellvertretender Juso-Vorsitzender von Berlin, erhielt ihn für sein Eintreten für Demokratie und gegen Rechtsextremisten. Schmolke wurde bereits von Rechtsradikalen bedroht, die Fenster seiner Privatwohnung eingeworfen. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Imbissbetreiber Mehmet Yildirim. Gemeinsam mit Verwandten hatte er am 2. September in seinem Grillhaus am S-Bahnhof Schöneweide einen jungen Mann, der von Rechtsextremen verfolgt und geschlagen worden war, in Sicherheit gebracht (Berliner Woche berichtete). "Wenn ein Mensch in mein Haus kommt und um Hilfe bittet, dann muss ich einfach helfen", hatte Mehmet Yildirim gegenüber unserer Zeitung gesagt.
Auch Miriam Kleinen, Reinhold Schulze und Lars Hartmann erhielten die Ehrung. Sie waren am 21. Januar 2012 in der Husstraße in Adlershof ihrer von einem Räuber angegriffenen Nachbarin zu Hilfe geeilt. Der Verbrecher konnte in die Flucht geschlagen und wenig später von Polizei auf dem S-Bahnhof Adlershof festgenommen werden.
Dieter Krüger aus dem Märchenviertel wollte anschließend von den Bezirksverordneten wissen, wie der Bezirk nach dem Verkauf von rund 700 Wohnungen an eine private Grundstücksgesellschaft und die mögliche Umwandlung in Eigentumswohnungen (Berliner Woche berichtete) steht. Dazu der zuständige Stadtrat Rainer Hölmer (SPD): "Es gibt für die Umwandlung keine Genehmigungspflicht, wir stellen auf Antrag die Abgeschlossenheitsbescheinigung aus. Der Grundstückseigentümer ist in seinen Entscheidungen frei. Eine mögliche Milieuschutzsatzung ist an enge rechtliche Voraussetzungen gebunden."
Regina Klinger (SPD) fragte, warum ein Baum vor der Sparkasse am Taut-Center gefällt wurde. Dazu Stadtrat Hölmer: "Der Baum stand auf einem Privatgrundstück. Die Birke wies Faulstellen an der Stammwurzel auf, sie musste gefällt werden. Aus gleichem Grund wurde dort auch eine Robinie gefällt." Bezirksverordneter Marcus Worm (Grüne/Bündnis 90) wollte wissen, wem das Gelände des im Februar geschlossenen Lidl-Markts in der Köpenicker Lindenstraße gehört und was geplant würde. Dazu noch einmal Stadtrat Hölmer: "Es handelt sich um Privateigentum. Bei uns haben bisher weder Eigentümer noch Interessenten wegen einer Nutzung nachgefragt." Es gibt aber Vermutungen, dass der nahe Fußballklub 1. FC Union das Areal gern als Zuschauerparkplatz nutzen würde.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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