Björn Casapietra tritt zum ersten Mal in seinem alten Heimatbezirk auf
"Es ist das erste Mal, dass ich in Köpenick auftrete, wo ich Kindheit und Jugend verlebt habe", freut sich der Tenor mit italienischen Wurzeln. Casapietra ist in Genua geboren und in Rauchfangswerder aufgewachsen. Da lebt seine Mutter, die italienische Kammersängerin Celestina Casapietra, noch heute. Sie war mit dem Dirigenten Herbert Kegel (1920-1990) verheiratet. Kurz vor der Geburt ihres Sohnes reiste sie nach Genua, damit Björn als Italiener zur Welt kommt. "Ich hatte dann beide, die ostdeutsche und die italienische Staatsbürgerschaft Mit allen Vor- und Nachteilen. In den Ferien ging es zum Beispiel nach Italien", erzählt Casapietra. Von der Schule in Schmöckwitz holte ihn die Mutter, schon damals eine berühmte Sängerin, im weißen Mercedes ab. Wenn sie dabei noch einen weißen Pelz trug, war das für den kleinen Björn die Hölle. "Ich wollte doch zu meinen Schulkameraden dazugehören, war aber stets privilegiert", erinnert er sich.
Nach der Schule und vergeblichen Versuchen, Beleuchter oder Wirtschaftskaufmann zu werden, entschloss er sich zu einer künstlerischen Laufbahn. Er studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, unter anderem bei Jazzlegende Ruth Hohmann.
Heute ist Casapietra ein gefeierter Tenor. Pro Jahr gibt er rund 100 Konzerte, spielt nebenbei in Fernsehserien bei ZDF und RTL. Auf Tourneen sang er gemeinsam mit seiner Mutter. Und mehrfach auch mit Uwe Hassbecker, Gitarrist der Gruppe "Silly" und sein Halbbruder. Den stellte ihm der Vater erst 1986 vor.
Der Auftritt in Köpenick ist zwar gewollt, aber in erster Linie ein Zufall. Weil er im Vertrag für Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt unterschreiben musste, für eine bestimmte Zeit nicht in Berlins Zentrum aufzutreten, entschied er sich für das Gotteshaus in der Altstadt.
Björn Casapietra, der heute im Berliner Scheunenviertel wohnt, fühlt sich in Köpenick immer noch zu Hause. "Schließlich lebt hier meine Mutter, wir fahren gerne zum Italiener nach Schmöckwitz, der ist eine echte Empfehlung", versichert er. Klassenkameraden von der Schmöckwitzer Grundschule hat er leider schon lange nicht mehr getroffen. "Vielleicht kommen ja ein paar zu meinem Konzert", sagt er.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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