Köpenick. Der Köpenicker Likörfabrikant Hugo Schüßler lebte von 1847 bis 1908 und machte sich auch als Kommunalpolitiker einen Namen. Und er war Buchautor mit einem Hang zum Sozialen.
Liselotte Stuth (86) legt ein abgegriffenes Buch auf den Tisch. Es ist eines der letzten erhaltenen Exemplare von "Die praktische Lösung der sozialen Frage", geschrieben 1898 von Hugo Schüßler, ihrem Großvater. "Ein Bekannter hat das Buch bei mir entdeckt, darin gelesen und gemeint, dass das Thema immer noch aktuell wäre und man es ruhig noch einmal auflegen könnte", erzählt Liselotte Stuth.Schüßler schlägt in seinem Werk unter anderem vor, das Einkommen der Ärmeren zu verdoppeln. Damit würde der allgemeine Wohlstand vervielfacht und die Existenzsicherheit des ganzen Volkes erhöht werden. In der Gegenwart, in der Arbeitgeberverbände selbst einen bescheidenen Mindestlohn ablehnen, sicher immer noch aktuelle Worte.
Liselotte Stuth findet, dass ihr Großvater gut über die sozialen Probleme in der Kaiserzeit und über Lösungen nachgedacht hat. "Vieles davon konnte man aber in der Praxis nicht durchführen", meint sie. Trotzdem findet sie, dass der Nachdruck des großväterlichen Werks eine gute Idee ist. Das sieht auch Stefan Förster so, der Vorsitzende des Heimatvereins Köpenick, der den Druck auf den Weg gebracht hat. "Sicher ist vieles davon Utopie oder schlicht nicht umsetzbar. Aber Denkanstöße sind wichtige Impulse für notwendige Veränderungen und diese liefert Schüßlers Buch auch nach über 100 Jahren noch immer", schreibt Förster im Vorwort.
An Hugo Schüßler, dem Köpenick unter anderem eine moderne Kanalisation und das Wasserwerk in den Müggelbergen verdankte, erinnert der Schüßlerplatz in der Altstadt. Sein Grab befindet sich an der Außenmauer zur Adlershofer Straße auf dem Laurentius-Friedhof der Stadtkirchengemeinde.
Das Buch "Die praktische Lösung der sozialen Frage" (ISBN 978-3-86465-020-8) gibt es für 17,80 Euro im Buchhandel oder über das Internet.
Ralf Drescher / RD
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare