Köpenick. Fast ein Vierteljahrhundert war der rote Backsteinbau in der Köpenicker Altstadt der Arbeitsplatz von Jürgen Barsch (63). Jetzt geht der Grünauer in den Ruhestand.
Zu DDR-Zeiten war der studierte Maschinenbauingenieur Mitarbeiter der Deutschen Reichsbahn. Die Wende und das nahende Ende der DDR brachte ihn in die kommunale Verwaltung des damaligen Bezirks Köpenick. "Ich war im Frühjahr 1990 Wahlkampfleiter der SPD und kannte daher schon die spätere Bürgermeisterin Monika Höppner. Die hat mich nach der gewonnenen Wahl vom Mai 1990 ins Köpenicker Rathaus geholt", erinnert sich Barsch.Dort fing er als Direktor des Bezirksamts an. Das war eine Art oberster Verwaltungsbeamter, der den Aufbau einer demokratischen Verwaltung voranbringen sollte. "Nach der Wahl gab es im Rathaus ja gerade acht neue Leute, nämlich die Bürgermeisterin, die Stadträte und mich als Direktor. Alle anderen hatten schon zu DDR-Zeiten hier gearbeitet. Die Pförtner, damals junge Männer, schlugen vor uns fast militärisch die Hacken zusammen", erzählt Barsch mit einem Schmunzeln. Das die Männer ganz frische, erst im Dezember 1989 angelegte Kaderakten hatten, und ein paar Monate später wegen ihrer früheren Tätigkeit bei der Stasi den öffentlichen Dienst wieder verlassen mussten, ist schon ein anderer Teil der Geschichte. Jürgen Barsch jedenfalls hat seine Aufgabe erfüllt und noch im Sommer 1990 gemeinsam mit Bürgermeisterin und Stadträten die Verwaltung mit den einzelnen Ämtern neu aufgebaut. Nach einem Lehrgang der Verwaltungsakademie in Hagen kam ihm die Idee, in Köpenick als erstem Bezirk ein eigenes Bürgeramt aufzubauen.
Die Direktoren der Bezirksämter wurden 2002 durch eine Verwaltungsreform abgeschafft. Bis dahin hatte Jürgen Barsch an rund 1000 Bezirksamtssitzungen teilgenommen. Als Leiter des Steuerungsdienstes regelte er das Zusammenwirken der einzelnen Ämter. Außerdem ist er seit vielen Jahren Kreiswahlleiter. Seit vorigem Jahr hat Jürgen Barsch den neuen Bereich Sozialraumorientierte Planungskoordination mit aufgebaut. Dabei geht es darum, bestimmte kommunale Ressorcen in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren noch besser einzusetzen.
Ende März war für Jürgen Barsch der letzte Arbeitstag, es folgen vier Wochen Ferien und dann der Ruhestand. Allerdings noch nicht ganz. Der Leitende Magistratsdirektor a.D. wird aufgrund seiner Erfahrungen noch einmal reaktiviert - als Kreiswahlleiter für die Wahlen zum Bundestag.
Ralf Drescher / RD
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