Köpenick. Sie heißen "Habicht", "Milan" oder "Bussard" und sie sind seit Jahrzehnten auf deutschen Gewässern unterwegs. Es sind die 68 Schiffe der "Raubvogelklasse", wie das Fahrgastschiff Typ III firmenintern genannt wurde.
Gebaut wurden die "Dampfer" auf der volkseigenen Yachtwerft an der Wendenschloßstraße. "Das Unternehmen hatte 1974 den Auftrag erhalten, ein Fahrgastschiff zu bauen, welches auf Stauseen und Kanälen eingesetzt werden kann, durch Brücken und Schleusen passt und nicht zu viel Tiefgang hat. Außerdem sollte das Schiff auch über Land zum Bestimmungsort transportiert werden können", erzählt Dieter Schubert (73). Der frühere Kunsterziehungslehrer befasst sich seit Jahrzehnten mit der Schifffahrt, hat früher selbst Modelle gebaut und schreibt regelmäßig für maritime Zeitschriften. Für die Recherchen zu "Bussard" und Co. hat er sich mit den Chefkonstrukteuren getroffen, die diese Schiffe entwickelten. Außerdem hat er den Verbleib aller gebauten Schiffe dieses Typs untersucht. Sein Fazit. "Alle 68 fahren noch. Selbst ein 2006 nach der Kollision mit einer Prager Moldaubrücke gesunkenes Ausflugsschiff wurde gehoben, repariert und - wegen der Peinlichkeit - mit neuem Namen wieder aufs Wasser gebracht", erzählt Dieter Schubert.
Um der Werft in Wendenschloß und ihrer erfolgreichen Schiffsserie ein Denkmal zu setzen, hat er im Eigenverlag das Buch "Berliner Schiffe" herausgebracht. Die gedruckten 150 Exemplare sind bereits vergriffen.
Das Denkmal haben die Werft und ihre früheren Mitarbeiter nötig. Nach der Wende kam die Yachtwerft zu den Deutschen Binnenwerften. Dann wurde noch einmal eine luxuriös ausgestattete Kleinserie des Binnenschiffs III in fünf Exemplaren gebaut. Im Jahr 1998 wurde die Werft liquidiert. An ihrer Stelle steht heute ein Supermarkt, in einigen Bootshallen werden historische Sportboote restauriert und Schiffe repariert.
Ralf Drescher / RD
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare