Ratskellerwirt beendet beliebte Veranstaltungsreihe
"Man soll ja aufhören, wenn es gerade am schönsten ist", sagt Ratskellerwirt Wolfgang Pinzl. Wobei das nicht wirklich der Grund ist, ein erfolgreiches Fest mit jährlich 300 Künstlern und 15 000 Besuchern zu beenden. Hintergrund ist eine eigentlich erfreuliche Bautätigkeit. Im kommenden Jahr soll nach mehrjährigen Diskussionen der historische Rathaushof umgebaut werden. Dafür hat der Bezirk rund acht Monate Bauzeit veranschlagt.
"Ein Ausweichstandort, wie von einigen Jazzfans ins Gespräch gebracht, funktioniert nicht. Auf dem Rathaushof sorgt unser Ratskeller für die Bewirtung mit Speisen und Getränken. An jedem anderen Ort müssten wir die Gastronomie einkaufen. Das macht wirtschaftlich keinen Sinn, weil unser Jazzfest nur als Mischkalkulation funktioniert", sagt Ratskellerwirt Pinzl.
Auch nach Ende der Bauarbeiten wird es 2015 keinen Neuanfang geben. Den Standort aufgeben will der 54-jährige Gastronom, dessen Pachtvertrag nach 20 Jahren im Sommer 2014 ausläuft, zwar nicht. "Inzwischen liegt ein neuer Vertragsentwurf auf dem Tisch", erzählt Pinzl. "Aber für die Fortführung des Festivals reicht mir das nicht als Sicherheit." Schon jetzt verabschiedet er sich nach jedem Konzert von seinen Besuchern. Nach Halbzeit ist Wolfgang Pinzl sicher, dass das Fest 2013 das schönste Jazzfest seiner 18-jährigen Geschichte wird.
"Ich bin froh, dass wir das Jazzfest in Zusammenarbeit mit dem Bezirk bis zur Volljährigkeit gebracht haben. Eine solche Zusammenarbeit mit einer Behörde ist nicht überall selbstverständlich", meint Pinzl.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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