Werkhofmitarbeiter beseitigen Schadstellen oft sofort
Im Büro an der Dahmestraße hält Christel Nobis, die Leiterin des Werkhofs, einen Packen Zettel bereit. Das sind die Schadensmeldungen, die von den beiden Mitarbeitern in den nächsten Stunden abgearbeitet werden sollen. "Unser Straßenbegeher hat allein auf dem Adlergestell zwischen Kablower Weg und Schappachstraße zehn Löcher gemeldet", erklärt Christel Nobis.Im ganzen Bezirk sind wochentags zwei Teams unterwegs, um Schlaglöcher zu stopfen.
Wenige Minuten später sind die beiden Bauhofmitarbeiter auf dem Adlergestell. Gelbe Rundumleuchte an, Schaufel und zwei Eimer mit einer schwarzen Masse abgeladen. Das ist Erkophalt Plus, genannt Kaltasphalt. Der kann als Sofortlösung in das Schlagloch gefüllt werden, wird mit Sand abgestreut und kann sofort überfahren werden. Zwei Eimer, gut 60 Kilo, verschwinden in dem großen Loch. Zehn Eimer gehen auf eine Tour mit, schwerer darf das Servicefahrzeug des Tiefbauamts nicht beladen werden.
Auf der Rückfahrt zum Werkhof noch ein kurzer Halt an der Bruno-Taut-Straße. Hier hat der Berliner-Woche-Reporter auf der Fahrt zum Interview einige Schlaglöcher entdeckt, die umgehend beseitigt werden. "Nicht nur unsere Straßenbegeher melden Schlaglöcher, sondern auch Mitarbeiter des Ordnungsamts und aufmerksame Bürger. Pro Tag gehen zur Zeit rund 60 Schadensmeldungen ein", erläutert Werkhofleiterin Nobis. Wenn Schlaglöcher an besonders gefährlichen Stellen entdeckt werden, sperrt die Polizei wie kürzlich in der Straße An der Wuhlheide mit Blaulicht die Schadstelle solange, bis die Männer mit der gelben Rundumleuchte den Schaden behoben haben. "Wir haben seit erstem Januar gut neun Tonnen Kaltasphalt zum Löcherstopfen verbraucht", sagt Christel Nobis.
Das es die "Schlaglochfeuerwehr" überhaupt noch gibt, ist einigen engagierten Bezirksverordneten zu verdanken. Bei der Debatte des Haushalts 2012/2013 stand die so genannte Regiekolonne des Werkshofs bereits auf der Einsparliste, sie konnte nur durch Umschichtungen - jetzt wird woanders gespart - erhalten werden.
Leider ist das Verschließen der Löcher im Straßenland nur eine provisorische Maßnahme. Rund zwei Wochen hält der Kaltasphalt den Verkehrsbelastungen stand. Deshalb werden größere Schadstellen möglichst schnell durch eine Fachfirma mit langlebigem Gussasphalt repariert. Das soll auch bald am Adlergestell geschehen. "So lange wird dort Tempo 50 angeordnet", erklärt Werkhofleiterin Nobis. Ihre Kollegen laden im Schilderlager des Tiefbauamts inzwischen die dafür nötigen Verkehrszeichen auf. Bis zur endgültigen Reparatur in einigen Tagen werden die Autofahrer in Karolinenhof etwas vom Gas gehen müssen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare