Köpenick. Eigentlich sollte es das grüne Heft ab 2013 nicht mehr geben. Wanderführer Wolfgang Friedrich (71) wollte den Wanderstock in die Ecke stellen. Nun hat er es sich anders überlegt.
"Eigentlich sollte mit der Jahresabschlusstour am 30. Dezember mit dem organisierten Wandern Schluss sein. Aber es gibt ja leider keinen Nachwuchs und so mache ich erst einmal weiter", erzählt Friedrich. Seit 30 Jahren ist der Köpenicker schon Wanderleiter, erst im Verein und jetzt schon längere Zeit privat. Mitkommen kann jeder, der den Teilnahmebeitrag von einem Euro bezahlt, die eventuell nötige Fahrkarte muss man selbst besorgen und die Verpflegung wird im Rucksack mitgeführt. In den Regalen hat Wolfgang Friedrich Hunderte Grundbausteine für Wanderungen in Berlin und im Umland. Bevor es aber mit Teilnehmern auf die Strecke geht, läuft er sie wenige Tage zuvor noch einmal ab. "Es kann ja sein, dass Zäune wie am Griebnitzsee in Potsdam oder Grundstücksverkäufe einen neuen Streckenverlauf nötig machen", sagt Wolfgang Friedrich. Weil die Wandergemeinde gemeinsam mit dem Chef älter geworden ist, sind Touren über zehn Kilometer kaum noch im Programm.
Ganz besonders gefragt sind Wanderungen zu speziellen Themen wie der Ringbahn. Allein dazu gibt es 2013 sieben Angebote. Andere Wanderungen führen an der Dahme entlang, durch den Müggelwald oder von Wannsee über Kladow und am Sacrower See vorbei zum Hottengrund. Es gibt auch Tagesausflüge, dann geht es mit der Bahn nach Perleberg oder Usedom und dort wird gewandert. Durch die Nutzung des Schöne-Wochenend-Tickets halten sich die Anfahrtkosten in Grenzen.
Die freie Wandergruppe um Wolfgang Friedrich gibt es übrigens seit Januar 2003. Mitwandern kann jeder, eine Vereinsmitgliedschaft gibt es nicht. Das komplette Programm "Der Wanderfreund" gibt es für einen Euro bei Wolfgang Friedrich, der im Januar bei schönem Wetter traditionell an seinem kleinen Stand vor dem Forum Köpenick anbietet.
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