Bezirk braucht mehr Kinderärzte : Treptow-Köpenick: Kassenärztliche Vereinigung Berlin genehmigt zusätzliche Praxen
Gute Nachrichten für Familien mit Kindern kommen von der Kassenärztlichen Vereinigung. In fünf Berliner Bezirken wird es acht zusätzliche Zulassungen für Kinder- und Jugendärzte sowie zwei Zulassungen für Kinder- und Jugendpsychiater geben.
Für Treptow-Köpenick wird ein zusätzlicher Praxissitz für einen Kinder- und Jugendmediziner vorgesehen. Außerdem gibt es eine weitere Zulassung für einen Kinder- und Jugendpsychiater. Die zusätzlichen Arztsitze wurden jetzt von der Kassenärztlichen Vereinigung ausgeschrieben. Bis zum 18. Mai können sich interessierte Ärzte bewerben, dann entscheidet der Zulassungsausschuss. Wann und wo die neuen Praxen eröffnen, steht noch nicht fest.
Im Bezirk Treptow-Köpenick gibt es laut Kassenärztlicher Vereinigung derzeit 19 Kinder- und Jugendmediziner.
Defizite auch in anderen Bereichen
„Sicherlich sind ein Praxissitz im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin und eine Zulassung für einen Kinder- und Jugendpsychiater nicht ausreichend, aber ein guter Schritt in die richtige Richtung. Die für eine gezielte Anwerbung von Ärzten erforderlichen Instrumente stehen dem Bezirk nicht zur Verfügung, es existieren auch keine gesetzlichen Rahmenbedingungen jenseits der KV-Regularien, die Möglichkeiten einer erfolgversprechenden Anwerbung bieten. Die Optimierung der Rahmenbedingungen ist Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin. Das Bezirksamt unterstützt alle Bemühungen, eine ausgeglichene Versorgungslage für die Einwohner des Bezirks zu schaffen“, teilt Gesundheitsstadtrat Bernd Geschanowski (AfD) in einer Pressemitteilung mit. Nach seiner Aussage kann der Bezirk Ärzte allerdings bei der Suche nach Praxisräumen, Wohnungen und auch nach Plätzen in Kita und Schule helfen.
Der Bezirk plant eine Datenerhebung, wie viele Praxissitze aller Fachbereiche in welchen Bezirksregionen für die Gesundheitsfürsorge der rund 260 000 Einwohner notwendig sind. Der Bedarfsplan für Arztsitze in Treptow-Köpenick weist laut Statistik der Kassenärztlichen Vereinigung Defizite aus. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern beträgt der Versorgungsgrad 43 Prozent, bei Frauenärzten 82 und bei Hausärzten 88 Prozent. Eine Überversorgung gibt es bei Hautärzten (115 Prozent) und Chirurgen (143 Prozent).
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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