Bezirk vergibt drei Bürgermedaillen an Ehrenamtliche
Rolf Appenfelder (80) gründete vor zehn Jahren eine Selbsthilfegruppe für Parkinsonkranke. Er ist selbst von dieser schweren, nicht heilbaren Krankheit betroffen. In seinem Engagement geht es nicht um geselliges Beisammensein, sondern Information und Hilfe für die Kranken. Er spricht den Menschen nicht nur Mut zu, sondern informiert in allgemein verständlichen Vorträgen über verschiedene Aspekte von Parkinson. Weil eine Selbsthilfegruppe nicht mehr ausreichte, hat er eine zweite gegründet. Außerdem ist Appenfelder stellvertretender Vorsitzender der Regionalgruppe Berlin der Deutschen Parkinson Vereinigung.
Ebenfalls geehrt wurde Ida Beier (77). Die Seniorin aus Rahnsdorf ist dem Bezirk seit Jahrzehnten privat, dienstlich und ehrenamtlich verbunden. Die frühere Köpenicker Amtsärztin engagiert sich im Rahmen von "Ärzte für die dritte Welt" in Indien, Kenia und der peruanischen Partnerstadt Cajamarca. In allen genannten Ländern hat sie bei ihren Einsätzen mittellose Kranke betreut. Seit einem Jahrzehnt ist sie auch in der Arbeitsgruppe Städtepartnerschaft des Bezirks aktiv. Ida Beier brachte Spenden von Medikamenten und sogar einen mobilen Zahnarztstuhl auf den Weg zu den peruanischen Partnern. Außerdem arbeitet die Ärztin im Unruhestand in der bezirklichen Seniorenvertretung mit. Da sie mal wieder auf Reisen war, konnte sie leider nicht an der offiziellen Übergabe der Bürgermedaille teilnehmen. Sie wurde von Bürgermeister Oliver Igel separat geehrt.
In Grünau ist Minka Dott (68) bekannt wie ein bunter Hund. Seit sieben Jahren ist sie Vorsitzende des Ortsvereins. Als das vom Verein genutzte Bürgerhaus an der Regattastraße nach der Rückgabe an die Alteigentümer und dem späteren Verkauf als Ort für alle Grünauer in Gefahr geriet, sorgte sie in Gesprächen mit dem neuen Eigentümer dafür, dass das Dach des Vereins im wahrsten Sinn des Wortes gesichert werden konnte. In den letzten Monaten hat sich Minka Dott im Rahmen der Grünauer Initiative für Demokratie und Toleranz dafür eingesetzt, dass die Flüchtlinge im Heim an der Wassersportallee von fast allen Bürgern willkommen geheißen werden und rechtsextremer Hetze Paroli geboten wird.
Die Bürgermedaille des Bezirks wird seit 2004 vergeben, bisher wurden 53 Engagierte damit ausgezeichnet. Für die diesjährige Ehrung waren 22 ehrenamtlich Tätige vorgeschlagen worden. Entschieden hat eine achtköpfige Jury, der unter anderem Bürgermeister Oliver Igel und BV-Vorsteher Siegfried Stock (beide SPD) angehören.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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