Park-Ranger kapituliert vor Vandalismus
Köpenick. Eberhard Aurich (70), Anwohner des Allendeviertels, hat sich seit 2013 um den Volkspark Köpenick gekümmert. Jetzt hat der Rentner sein Ehrenamt niedergelegt.
Aurich hatte sich 2013 nach einem Aufruf in der Berliner Woche als Parkranger für das Gartendenkmal in seiner Nachbarschaft gemeldet. Seitdem,m hatte er in Eigenregie Müll eingesammelt, Grafittischmierereien beseitigt und sich für die Bepflanzung von Blumenrabatten und die Erneuerung einer Tischtennisplatte eingesetzt. „Jetzt habe ich mein Amt als Park-Ranger beendet und den Schlüssel zum Technikraum, in dem ich Arbeitsgeräte und Putzmittel aufbewahrt habe, an das Grünflächenamt zurück gegeben. Anfang November waren die mit Fotos gestalteten Papierkörbe mal wieder beschmiert und das Schild, auf dem an die Geschichte des Parks erinnert wird, vermutlich mit Fußtritten in Schieflage gebracht worden. Es macht keinen Sinn mehr, die Vandalismusschäden zu beseitigen. Die Bürger respektieren meine Arbeit nicht, und die Unterstützung vom Grünflächenamt lässt auch zu wünschen übrig“, erklärt Eberhard Aurich.
Allein in diesem Jahr hatte Aurich bereits acht Mal Tischtennisplatte und Papierkörbe von Schmierereien befreit. Das Fass zum Überlaufen brachte vermutlich ein Vorfall, der erst wenige Tage her ist. Park-Ranger Aurich hatte für 150 Euro aus FEIN-Mitteln des Bezirks 1000 Blumenzwiebeln für Frühjahrsblüher gekauft. Als er die wie im Vorjahr beim Revier des Grünflächenamtes abliefern wollte, stieß er dort auf wenig Begeisterung. „Man hat mir erklärt, dass für das Stecken der Blumenzwiebeln keine Mitarbeiter zur Verfügung stehen“, ärgert sich Aurich noch Tage später.
Stefan Förster, Vorsitzender des Bezirksdenkmalrats, hat Verständnis für die Resignation des ehrenamtlichen Parkpflegers. „Wir müssen unsere Bemühungen um den Volkspark verstärken. Immer wieder berichten Anwohnern von Leuten aus der Trinkerszene, die den Park als Freiluftkneipe missbrauchen. Und Jugendliche treffen sich nach 20 Uhr im Park, grölen rum, zerschmeißen ihre leeren Flaschen auf der Tischtennisplatte und beschmieren fast Alles, sogar die Bäume. Da sind Polizei und Ordnungsamt stärker gefragt. Die Urheber des Vandalismus müssen dingfest gemacht, bestraft und zur Schadenbeseitigung herangezogen werden. Der Park gehört den Köpenickern, nicht irgendwelchen Außenseitern mit asozialem Freizeitverhalten“, sagt Stefan Förster.
Der Köpenicker, der selbst im nahen Allende-Viertel wohnt, wird künftig selbst mit einem weiteren Mitglied des Heimatvereins die Grafittibeseitigung an den Papierkörben übernehmen. „Außerdem werde ich Bürgermeister Oliver Igel bitten, eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, in der Mitarbeiter des Bezirks und Ehrenamtliche beraten, wie das Gartendenkmal Volkspark gepflegt und erhalten werden kann“, teilt Stefan Förster mit. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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