Pfandflaschen sollen nicht mehr in den Abfall
"Das Flaschensammeln ist für viele Betroffene stigmatisierend, aber auch gefährlich. Immer wieder verletzen sich Flaschensammler beim Stöbern in Abfallbehältern an Scherben oder anderen spitzen Gegenständen. Dabei könnten diese Gefahren leicht beseitigt werden, unter anderem durch separate Sammelbehälter neben den Abfallkörben", meint Christian Schild, Vorsitzender der CDU-Fraktion.
Gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen Karsten Weser hat er deshalb einen Antrag eingebracht, der Bezirk möge ein eigenes Sammelsystem entwickeln oder sich anderen Bezirken dabei anschließen.
Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat man bereits ein solches System installiert. Seit Anfang August gibt es rund um den Bahnhof Zoo Sammelboxen, in denen Passanten ihre Pfandflaschen ablegen können. Die Flaschensammler können diese dann entnehmen, ohne im Müll wühlen zu müssen.
Die Pfandsammler haben dabei schon eigene Technologien entwickelt, um an die geldbringenden Flaschen und Dosen zu kommen. Arbeitshandschuhe sind für viele ein Muss, dazu kommen Taschenlampen, Stöcke und Greifarme. Allerdings gibt es auch vermehrt Auseinandersetzungen, weil sich Flaschensammler ihre Reviere aufgeteilt haben und Neuankömmlinge konsequent vertrieben werden.
Befürchtungen, Sammelbehälter würden zu einer Kommerzialisierung führen, wurden auch im zuständigen BVV-Ausschuss für Stadtentwicklung debattiert. Stadtrat Rainer Hölmer (SPD): "Wir sollten eine Proberegion auswählen und das dort erst einmal testen."
Im Ausschuss erhielt der CDU-Vorschlag bei der Abstimmung dann eine deutliche Mehrheit. Nun müssen alle Bezirksverordneten darüber abstimmen, ob es einen Test mit Sammelbehältern für Pfandflaschen geben wird.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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