Preis für Zivilcourage an Projekt für Wohngebietspatenschaften verliehen
Treptow-Köpenick. Die Bezirksverordneten von haben das Projekt Wohngebietspatenschaften mit dem Preis für Zivilcourage ausgezeichnet.
Die Auszeichnung geht an das Gemeinschaftsprojekt des Freiwilligenzentrums Sternenfischer und des Wohnungsunternehmens Degewo. Mieter der kommunalen Wohnungsgesellschaft und andere Anwohner kümmern sich um Neuberliner, die als Flüchtlinge in unser Land gekommen sind. Seit dem Start des Projekts haben bereits 20 Wohngebietspaten ihre Arbeit aufgenommen. Unterstützt werden Flüchtlinge mit gesichertem Bleiberecht. Die Paten begleiten ihre Schützlinge bei kleinen Einkäufen, helfen bei der Orientierung im neuen Umfeld und unterstützen beim Lernen der deutschen Sprache. Aber auch der Besuch bei einem Sportverein oder der Gang zum Spielplatz mit den Kindern kann im Programm stehen. Jeder Pate ist mit seinem Schützling zwei bis drei Stunden pro Woche zusammen. Geplant werden die ehrenamtlichen Einsätze vorerst für ein halbes Jahr. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie würdigt alle Menschen, die sich in ihrem Viertel für Neuberliner einsetzen und damit zeigen, wie Integration im Alltag funktioniert“, sagte Manja Harm vom Sternenfischer-Freiwilligenzentrum zur Ehrung.
Der undotierte Preis für Zivilcourage wird seit 2012 verliehen. Grundlage war ein BVV-Beschluss von 2009. Geehrt werden Menschen oder Organisationen, die sich für Demokratie und gegen Gewalt und Intoleranz einsetzen. Unter den Ausgezeichneten waren bereits Flüchtlingshelfer, Anwohner, die ihre Nachbarin bei einem Überfall geschützt hatten und mit Kati Becker, die als erste diesen Preis erhielt, eine engagierte Kämpferin gegen Rechtsextremismus im Bezirk.
Da es zuletzt für den Preis für Zivilcourage und den Mädchenpreis nur noch wenige Vorschläge im einstelligen Bereich gegeben hatte, gibt es Überlegungen, diese Auszeichnungen künftig mit der Bürgermedaille zusammenzufassen.
Wer als Wohngebietspate Geflüchtete unterstützen möchte, muss übrigens nicht Mieter der Degewo sein. Auch alle anderen Anwohner sind gefragt. Nähere Auskünfte erteilt Projektleiterin Marieluise Mühe von Sternenfischer: 33 85 60 35. RD
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