Runder Tisch setzt sich für Zurückhaltung im Interesse der Flüchtlinge ein
Und beim ruhigen und angemessenen Umgang mit den Flüchtlingen soll es auch bleiben. Der Runde Tisch Allende-Heim aus Köpenick fordert, jegliche Demonstrationen, auch Solidaritätsbekundungen für Flüchtlinge, vor den Einrichtungen zu unterlassen. Nach einem Brandanschlag auf das Heim an der Salvador-Allende-Straße Ende April hatte es eine Demonstration zugunsten der Heimbewohner direkt vor der Tür gegeben. "Wir waren damals im Gebäude und haben bemerkt, wie Demonstranten und Polizeipräsenz die Bewohner beunruhigt haben", erzählt Uli Haas, Sprecher des Runden Tischs.
Nach Aussage des Sprechers, der selbst im Umfeld wohnt, können die oft durch Erlebnisse in ihrer Heimat und die Flucht traumatisierten Menschen nicht zwischen Demonstrationen für oder gegen Flüchtlinge unterscheiden. Deshalb fordert der Runde Tisch, alle Kundgebungen oder politisch motivierten Spaziergänge im Umfeld zu unterlassen. Die Versammlungsbehörde soll Anmeldern von Demonstrationen vorschlagen, diese außerhalb von Hör- und Sichtweite der Heime abzuhalten.
Zahlreiche Unterstützer
"Wir sehen darin keine Einschränkung des Demonstrationsrechts. Demonstrationen für oder gegen die Flüchtlingsproblematik machen aber nur dort Sinn, wo Entscheidungsträger sitzen, also vor Abgeordnetenhaus oder Bundestag. Die Flüchtlinge sind an diesen Entscheidungen nicht beteiligt und sollten auch nicht mit innenpolitischen Auseinandersetzungen der Deutschen belästigt werden", sagt Haas.
Inzwischen hat der Runde Tisch zahlreiche Unterstützer gewinnen können. Die stellvertretende Bürgermeisterin Ines Feierabend (Die Linke), Treptow-Köpenick Integrationsbeauftragter Gregor Postler, Heimleiter Frank Gips, Pädagogen der Amtsfeld-Grundschule und der Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft Amtsfeld, Dietmar Grosse, setzen sich für einen Verzicht von Demonstrationen in der Nähe der Flüchtlingsheime ein.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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