Schnellere Termine im Bürgeramt

Treptow-Köpenick. Im Sommer 2014 zog der Bezirk die Notbremse und bearbeitete in den Bürgerämtern nur noch Anliegen, wenn ein Termin vorlag. Termine waren allerdings oft schon mehrere Monate im Voraus ausgebucht. Das hat sich geändert.

Jetzt ist Entspannung angesagt. Inzwischen kommen wieder rund 40 Prozent der Kunden ohne Termin und werden trotzdem noch am gleichen Tag bedient. Wer sich darauf nicht einlassen möchte, der kann sich weiterhin im Internet einen Termin besorgen. Mit zwei Wochen Vorlauf muss man im Durchschnitt rechnen. Wir haben es probiert. In beiden Bürgerämtern des Bezirks ließen sich am 4. Januar bereits Termine ab dem 18. Januar buchen.

„Die Situation hat sich merklich entspannt, sagt der für die Bürgerämter zuständige Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Wie er auf Nachfrage mitteilte, konnte der Bezirk im vergangenen Jahr acht neue Mitarbeiter einstellen, jetzt hat das Bürgeramt mit seinen beiden Filialen im Rathaus Köpenick und im Michael-Brückner-Haus am Bahnhof Schöneweide insgesamt 36 Mitarbeiter.

Weitere Entlastung ergibt sich, weil auch in Nachbarbezirken das Personal aufgestockt wurde. So konnte Neukölln 13 Mitarbeiter im Bürgeramt einstellen. Weil dadurch der Terminvorlauf hier ebenfalls auf zwei Wochen sank, sparen sich viele Neuköllner jetzt wieder den Weg zum mit wenigen Busstationen zu erreichenden Bürgeramt am Bahnhof Schöneweide.

„Die entschärfte Situation zeigt, dass der vom damaligen Finanzsenator vor Jahren durchgesetzte Stellenabbau der falsche Weg war. Über Jahre hat die Verwaltung dadurch an Bürgerfreundlichkeit eingebüßt. Wir müssen jetzt den Personalbestand halten, in Bereichen, in denen zum Beispiel Bauanträge bearbeitet werden, brauchen wir ebenfalls eine personelle Verstärkung“, sagt Bürgermeister Igel.

Denn zu der Situation vom Sommer 2014 will keiner mehr zurück. Damals standen die Besucher vom Eingang des Bürgeramts im Rathaus Köpenick bis zum 100 Meter entfernten Schlossplatz in der Schlange. Nach einer Stunde gab es dann die Wartenummer. Bis die Kunden vor dem Sachbearbeiter saßen, vergingen bis zu fünf weitere Stunden. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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