Senatsverwaltung für Inneres legt Zahlen für 2013 vor

Treptow-Köpenick. 282 Straftaten mit politischem Hintergrund gab es im vergangenen Jahr im Bezirk. Das teilte die Senatsverwaltung für Inneres auf eine Anfrage des Bezirksverordneten Philipp Wohlfeil jetzt mit.

Der Fraktionsvorsitzende der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung hatte Anfang Juli gefragt, wie viele Straftaten 2013 im Bezirk politisch motivierter Kriminalität zuzuordnen waren und wie viele Verdächtige ermittelt wurden. Von den 282 Delikten entfielen 137 auf rechtsgerichtete Täter und 114 auf Linksextremisten, weitere zwei gehörten in die Rubrik Ausländerkriminalität und 29 konnten nicht eindeutig zugeordnet werden. 121 Täter wurden ermittelt, darunter 22 Frauen.

Diese Zahlen sagen allerdings nichts über das tatsächliche Ausmaß der Taten und Folgen für die Opfer aus. So gab es am 28. November eine Brandstiftung an einem Funkmast, am 14. August die Schmiererei an einem Fast-Food-Restaurant und am 17. August das Beschädigen von Wahlplakaten (linksextremistisch). Rechtsextreme Täter waren unter anderem für das Zeigen des deutschen Grußes am 6. März, ein Hakenkreuz an einer Hausfassade am 2. Juli und den Angriff auf einen Pressefotografen am 23. November verantwortlich. Das zeigt auch, dass ein großer Teil der erfassten Delikte Propagandataten sind, zu denen auch das Kleben von Stickern und rechte und linke Schmierereien an Gebäuden gehören.

Nicht in der Statistik

"Ein Teil der Straftaten taucht jedoch in dieser Statistik nicht auf", meint Philipp Wohlfeil. So verweist er auf einen Vorfall vom 26. April, als linke Aktivisten Plakate für eine Anti-Naziaktion aufhängen wollten, dabei von Rechtsextremisten bedrängt wurden und in das Zentrum für Demokratie am Bahnhof Schöneweide fliehen mussten. "Die alarmierten Beamten kamen erst, als die Nazis abgezogen waren. Der Vorfall taucht in der Polizeistatistik nicht auf", kritisiert Wohlfeil.

Das Register Treptow-Köpenick listet auch rassistisch, antisemitisch, homophob und rechtsextrem motivierte Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze auf. Wissenswertes dazu unter www.berliner-register.de/treptow-koepenick.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 704× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.462× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.511× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.