Union-Sticker werden weggeputzt

Mit flinkern Fingern wird der Sticker entfernt. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Ein junger Mann, mittellange Haare. Mehr Persönliches dürfen wir nicht verraten. Denn „Benny“, so sollen wir ihn nennen, handelt sich gerade mächtig Ärger ein.

Der 25 Jahre alte Student, das verrät er dann doch noch, hat den Schmierereien und Stickern von Union-Fans den Kampf angesagt. „Geärgert habe ich mich schon immer. Vor einigen Wochen habe ich in der Berliner Woche gelesen, welches Ausmaß das Revierverhalten einiger Union-Fans angenommen hat. Da habe ich mir vorgenommen, möglichst viele der hässlichen Aufkleber von Lichtmasten, Verkehrsschildern und Geländern zu entfernen“, berichtet Benny.

Und dann zeigt er, wie es geht. Ein kurzer Blick auf den Laternenmast an der Bahnhofstraße, dann fasst er den Sticker und zieht ihn ab, zerknüllt das Stück Papier und wirft es in den nächsten Müllbehälter. Dabei achtet Benny darauf, dass er nicht beobachtet wird. Während viele Köpenicker ihm vermutlich Lob zollen würden, ist die Reaktion gewaltbereiter und in ihrer Unioner-Ehre gekränkter Fans nicht abzusehen. Deshalb zieht er auch nicht nachts auf Stickerjagd, weil da ein einzelner Spaziergänger weit zu sehen ist. „Tageslicht und dichter Verkehr sind ein guter Schutz für mich“, erzählt Benny.

Zur Lebensaufgabe will er sich das Ganze aber nicht machen. Er geht deshalb nicht extra auf Tour. Aber auf dem Weg zum Café, zum Einkauf oder zu Freunden ist kein Union-Sticker vor ihm sicher. Und falls er mal Sticker von NPD und ähnlichem entdeckt, entfernt er die gleich mit. „Ich selbst bin Mitglied in einem Berliner Schwimmverein. Wir beschmieren und bekleben auch nicht die ganze Stadt. Die Unioner sollten sich nicht so wichtig nehmen und wie kleine Jungen überall im Bezirk ihre Duftmarken setzen. Einfach, damit Berlin etwas sauberer aussieht“, erklärt der junge Mann. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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