Wasserretter gehen wieder auf Tour
Köpenick. An den letzten Wochenenden herrschte in der Werft der Wasserretter an der Wendenschloßstraße Hochbetrieb. Die Mitglieder von Arbeiter-Samariterbund (ASB) und Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mussten ihre Boote auf Hochglanz bringen.
Am 2. April ist nämlich offizieller Start der Saison. Dann kommen die Boote ins Wasser und beziehen an den Wochenenden Station an Müggelsee, Spree, Langem See, Zeuthener See und Seddinsee. Auf 13 Stationen sind in Treptow-Köpenick Wasserretter eingesetzt.
Für die Retter im ASB gab es jetzt ein ganz besonderes Jubiläum. Seit 25 Jahren sind sie nun auch im Osten Berlins präsent. Einige der heutigen Retter waren natürlich bereits zu DDR-Zeiten auf den Stationen, als ehrenamtliche Helfer beim Deutschen Roten Kreuz. Nach der Wende fanden sich die Aktiven in zwei Rettungsorganisationen wieder. Der ASB, bisher vor allem im Sanitätsdienst aktiv, kam so zu einer großen Abteilung mit Wasserrettern. Uwe Grünhagen (53) war damals schon dabei. „Mit 14 im Ferienlager in Boltenhagen hatte ich den ersten Kontakt mit Wasserrettern, ein Jahr später war ich am Zeuthener See bereits dabei“, erinnert er sich. Grünhagen war dann Mitbegründer des ASB-Wasserrettungsdienstes in Köpenick. Heute leitet er ehrenamtlich den ASB-Landesverband. Seinen Wasserrettern ist der Ur-Köpenicker aber immer noch verbunden. In den letzten 15 Jahren hat er – ebenfalls ehrenamtlich – den Neubau von Wasserrettungsstationen und Werft geleitet. Rund 13 Millionen Euro aus Lottomitteln konnten dafür eingesetzt werden.
Ein „Geschenk“ zum 25. Jubiläum des ASB-Wasserrettungsdienstes gibt es Anfang Mai. Dann bekommt die Station Seddinwall ein modernes Motorrettungsboot mit Bugklappe, zum Stückpreis von stolzen 100 000 Euro. Denn ein Teil der Boote im Südosten Berlins stammen noch aus den Anfangsjahren der DDR, einige feiern in diesem Jahr 60. Dienstjubiläum. Auch deshalb sind die Wartungsarbeiten so aufwändig. Alle zwei bis drei Jahre einen neuen Farbanstrich, dazu müssen Löcher, die der Rost in die einst drei Millimeter starken Bootskörper gefressen hat, verschweißt werden, Motoren werden generalüberholt oder ersetzt. Fast alle der vor rund 60 Jahren in Dienst gestellten Boote haben bereits den dritten Motor bekommen. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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