Berliner Wassersportverbände haben Schutzvereinbarung unterzeichnet
Im Vorfeld hatte die Unterschutzstellung des Müggelsees als Natura-2000-Gebiet für Streit zwischen Senat und Wassersportlern gesorgt. Nun soll eine freiwillige Verpflichtung strengere Schutzregeln ersetzen.
Den Grundstock der freiwilligen Vereinbarung zur nicht motorisierten Sport- und Freizeitnutzung bilden "Sechs goldene Regeln“, die von den beteiligten Sportverbänden eingehalten werden sollen. Federführend beim Interessenausgleich war der Landessportbund, Interessenvertreter von 640 000 Sportlern.
Und das sind die „Goldenen Regeln“, die künftig befolgt werden sollen. Erstens: Die in der Karte verzeichneten Naturschutzgebiete werden nicht befahren, Wassersportler halten Abstand. Zweitens: Es wird ein Mindestabstand zu brütenden und rastenden Vögeln im Uferbereich und auf dem Wasser eingehalten. Drittens: Sportler fahren nicht in Röhricht- und Schwimmblattzonen. Anlanden bitte nur an ausgewiesenen Plätzen und Stegen. Den Anker nicht in diesen Bereichen werfen. Viertens: Zu wildlebenden Tieren wird Abstand gehalten. Beim Fotografieren und Beobachten verhält man sich ruhig. Fünftens: Die Wassersportler vermeiden Müll und halten Wasser und Uferbereiche sauber. Abfälle und Chemikalien werden an ausgewiesenen Sammelstellen entsorgt. Sechstens: Die Verbandsmitglieder sind Botschafter für diese Regeln und geben sie an nicht organisierte Wassersportler weiter.
„Wir freuen uns, dass unsere Wassersportler am Großen Müggelsee auch weiter ihren Sport ausüben können. Saubere Gewässer sind auch im Interesse der Wassersportler, für sie sind Umwelt- und Naturschutz ein hohes Gut“, sagte Thomas Härtel, Vizepräsident des Landessportbunds. Zufrieden zeigt man sich nach zwei Jahren voller Verhandlungen, bei denen auch eine Sperrung von Teilen des Müggelsees im Raum stand, bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. „Naturschutz und Wassersport sind kein Widerspruch. Alle Beteiligten wollen die Natur am Müggelsee erhalten“, teilt Staatssekretär Stefan Tidow (Grüne) mit.
Unterzeichnet wurde die freiwillige Vereinbarung Mitte März von Berliner Segler-Verband, Landeskanuverband, Landesruderverband, Landessportbund sowie der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und dem Bezirksamt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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