Verrückt nach Basketball
Die Familie Pätzolt kümmert sich beim KSV Ajax Neptun 1879 um den Nachwuchs

Ohne diese Familie gäbe es keine Basketball-Jugendabteilung beim KSV Ajax Neptun. Ines Pätzolt (64), Florian Pätzolt (37) und Julia Pätzolt-Adebayo (39) haben sie gemeinsam aufgebaut. | Foto:  Philipp Hartmann
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  • Ohne diese Familie gäbe es keine Basketball-Jugendabteilung beim KSV Ajax Neptun. Ines Pätzolt (64), Florian Pätzolt (37) und Julia Pätzolt-Adebayo (39) haben sie gemeinsam aufgebaut.
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Es ist Freitagnachmittag in der Sporthalle der Schule an der Dahme. Kinder und Jugendliche wuseln umher. Das Prallen der Bälle auf dem Hallenboden sorgt für einen gleichmäßigen Klangteppich. Dann schallt ein lautes „Stopp“ über das Spielfeld. Florian Pätzolt macht eine Ansage und erklärt die nächste Übung. Anschließend sind alle wieder in ihrem Element.

Beim Köpenicker Sportverein (KSV) Ajax Neptun Berlin 1879 ist der 37-Jährige Leiter der Basketball-Abteilung und zugleich Schiedsrichter und Trainer der U14-, U16- und U18-Mannschaft. Das wäre vielleicht noch keine Erwähnung wert, doch ein Pätzolt kommt hier nicht allein. Seine Mutter Ines Pätzolt (64) ist ebenfalls Trainerin, seine Schwester Julia Pätzolt-Adebayo (39) stellvertretende Abteilungsleitung, Schiedsrichterin und Betreuerin des Kleinkindbereichs. 2016 wechselten die drei gemeinsam vom BBC 90 Köpenick zum KSV Ajax, um dort eine Basketball-Jugendabteilung aufzubauen. Sie wollten einfach ihr eigenes Ding machen. Ohne die Familie gäbe es all den Trubel in der Sporthalle an der Glienicker Straße heute nicht, keine Distanzwürfe, keine Korbleger, keine quietschenden Turnschuhe und keine Anfeuerungsrufe.

„Es geht hauptsächlich darum, Kindern und Jugendlichen den Spaß am Basketball zu vermitteln“, sagt Florian Pätzolt, der auch schon einmal eine Damen-Mannschaft in der 2. Bundesliga trainiert hat. Er selbst fing im Alter von sieben Jahren beim BBC 90 Köpenick an und blieb bei dem Sport hängen. Seine Mutter Ines begleitete ihn anfangs lediglich zum Training, wurde dann aber Co-Trainerin und hat inzwischen sogar eine C-Lizenz, womit sie offiziell im Jugendbereich anleiten darf. „Keine Ahnung“ habe sie damals von der Sportart gehabt. Das habe sich dann alles über ihren Sohn entwickelt. „Ich finde das Spiel toll. Basketball ist eine Mannschaftssportart, wo man sich wirklich aufeinander verlassen muss und Kinder soziales Miteinander gelehrt wird. Es ist schnell, intensiv, das schönste Spiel, das man spielen kann“, schwärmt sie. Florian Pätzolt sieht in der Sportart unter anderem durch das entstehende Teamgefühl einen wichtigen Beitrag für die Persönlichkeitsentwicklung. Für Julia Pätzolt-Adebayo ist neben der Geschwindigkeit und der Technik „super wichtig“, dass Basketball auch multikulturell ist. Ihren dreijährigen Sohn Joshua bringt sie auch schon regelmäßig mit zum Training.

Der Sport bestimmt die Freizeit

„Basketball ist mein Beruf und meine Freizeit“, sagt Florian Pätzolt, der neben seiner Tätigkeit im Verein auch Basketball-AGs in Schulen leitet. Täglich ist er beim Training zu sehen. „Ohne, dass die Familie dahinterstehen würde, könnte ich das nur bedingt so machen“, erklärt er. Seine Schwester, die sich beim KSV um die Internetseite kümmert und Trainingscamps organisiert, pflichtet ihm bei. „Wir verbringen häufig die Wochenenden in den Turnhallen, weil Spiele stattfinden“, sagt die Grundschullehrerin. Ständig seien sie mit Basketball beschäftigt. Der Sport bestimme große Teile ihrer Freizeit. Gemeinsam besucht die Familie zum Beispiel oft die Heimspiele von Alba Berlin. Ines Pätzolt, selbst Lehrerin an einer Berufsschule, schaut sich auch gerne mal mitten in der Nacht die Spiele der US-Profiliga NBA an.

Die basketballverrückte Familie aus Oberschöneweide hat mit ihrem Enthusiasmus dafür gesorgt, dass sich der KSV Ajax bei der Nachwuchsarbeit längst sehen lassen kann. 175 Mitglieder zählt die gesamte Basketballabteilung inzwischen, wobei das älteste Mitglied 50 Jahre alt ist. Trainiert wird neben dem Standort Glienicker Straße in Köpenick auch in der Sporthalle des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums in der Rahnsdorfer Straße 35 in Friedrichshagen. „Trotz Corona haben wir aktuell einen guten Zulauf“, berichtet der Abteilungsleiter. Neue Mitglieder seien jederzeit herzlich willkommen. Das größte Problem für den Verein sind aktuell die zu geringen Hallenzeiten. „Wir haben acht Mannschaften im Spielbetrieb, aber nur zehn Trainingseinheiten pro Woche. Deshalb müssen Jungen und Mädchen zwischen sieben und 17 Jahren gleichzeitig in einer Halle trainieren“, kritisiert Ines Pätzolt.

Die Basketballabteilung kann per E-Mail an info@ksv-ajax-basketball.de kontaktiert werden. Weitere Infos gibt es auf www.ksv-ajax-basketball.de.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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