Berlin zahlt die Sanierung selbst
Den Verursacher des Grundwasserschadens gibt es schon lange nicht mehr
Für den Grundwasserschaden durch eine chemische Reinigung an der Mahlsdorfer Straße muss das Land Berlin selbst einstehen. Das wurde durch eine Abgeordnetenhausanfrage bekannt.
Nach dem Bericht der Berliner Woche über im Gebiet Kaulsdorfer/Hämmerlingstraße eingerichtete Messbrunnen hatte Stefan Förster, FDP-Abgeordnetenhausmitglied aus Köpenick, bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz nachgefragt. Er wollte unter anderem wissen, ob der Verursacher der Schadstoffbelastungen haftbar gemacht werden kann und ob die Gartenbrunnen von Anliegern in Gefahr sind.
Daraufhin teilte die Senatsverwaltung mit, dass sich auf dem Grundstück Mahlsdorfer Straße 9 seit 1947 eine chemische Reinigung befand. Diese wurde ab 1959 durch die PGH Kleiderpflege betrieben. Aus dieser wurde 1992 die Kleiderpflege Köpenick eG. Über das Vermögen dieser Firma sei 1998 das Gesamtvollstreckungsverfahren des Amtsgerichts Charlottenburg eröffnet worden, im Ergebnis wurde die Firma von Amts wegen gelöscht. „Eine Haftung in Form einer Inanspruchnahme für Sanierung beziehungsweise Beobachtung des Grundwasserschadens ist daher nicht möglich“, teilt Umweltstaatssekretär Ingmar Streese mit.
Die bisherigen Auswertungen der Messstellen haben ergeben, dass sich die Schadstoffe bis über die Hämmerlingstraße ausgebreitet haben. Belastungen wurden in einer Tiefe ab fünf Meter nachgewiesen, mit zunehmendem Abstand vom früheren Standort der Reinigungsfirma sei eine Verlagerung der Schadstoffe in die Tiefe zu beobachten. Für die bei der Wasserbehörde angezeigten Brunnen privater Nutzer bestehe nach Aussage der Senatsverwaltung keine Gefahr.
Die Beobachtung des bereits vor Jahrzehnten entstandenen Schadens durch chemische Reinigungsmittel erfolgt wegen der Nähe des Wasserwerks Wuhlheide. Dessen Tiefbrunnen müssen vor Schadstoffen geschützt werden.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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