Stürme fällen Tausende Bäume
Spaziergänger sollten derzeit das Betreten von Wäldern unterlassen

Die Forstarbeiter werden noch Wochen damit beschäftigt sein, die Sturmschäden in Berlins Wäldern zu beseitigen. | Foto:  Berliner Forsten
  • Die Forstarbeiter werden noch Wochen damit beschäftigt sein, die Sturmschäden in Berlins Wäldern zu beseitigen.
  • Foto: Berliner Forsten
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wegen der Stürme ist es in den Wäldern lebensgefährlich. Derzeit werden von den Forstarbeitern durch umgestürzte Bäume blockierte Wege freigeräumt.

Ylenia, Zeynep, Antonia und Bibi – die Sturmtiefs haben im Februar auch in Berlins Stadtwäldern ordentlich gewütet und zahlreiche Bäume entwurzelt oder umgeknickt. Alle vier Forstämter Pankow, Grunewald, Tegel und Köpenick sind betroffen. Die Revierförster sind noch bei der Schadensbilanz. Die Schäden liegen nach erster Einschätzung aber unter denen der Stürme Kyrill (2007) und Xavier (2017).

Wege werden freigeräumt

Rund 200 Waldarbeiter sind derzeit damit beschäftigt, mit Kettensägen vor allem Wege freizuräumen. Wie die für die Berliner Forsten zuständige Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz mitteilt, haben die Sturmböen nach ersten Schätzungen etwa 10.000 Festmeter Holz umgehauen. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter. Da in der Forstwirtschaft im Wald keine Bäume gezählt werden – anders als bei Straßenbäumen, weiß niemand, wie viele Bäume betroffen sind.

Zum Vergleich: Ein ausgewachsener Baum hat etwa einen halben Festmeter Holz. Eine 80-jährige Eiche hat ein anderes Volumen als eine 80-jährige Kiefer. Grob geschätzt kann man sagen, dass durch die Stürme etwa 15.000 Bäume umgefallen sind. Die Wälder werden es bei schätzungsweise 20 Millionen Bäumen verkraften. Die meisten Bäume sind Kiefern und Fichten, die besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden. Sie sind Winterstürmen besonders ausgesetzt, weil sie durch ihr volles Nadelkleid mehr Angriffsflächen bieten als kahle Laubbäume. Dennoch wurden auch Laubbäume wie Buchen, Birken und Eichen geschädigt.

Vor allem geschwächte Bäume

Die Förster mussten auch feststellen, dass bei den umgeknickten und entwurzelten Bäumen sehr viele bereits geschwächte Bäume sind. Das hat etwas mit den extremen Dürrejahren 2018 bis 2020 zu tun, in denen alle Baumarten gelitten haben. Bei Sturm kippen kranke Bäume eher um oder Äste brechen ab. Die Forstämter weisen darauf hin, dass es nach wie vor in den Wäldern gefährlich ist. Es sei „weiterhin mit herabstürzenden Ästen und Kronenteilen oder dem Umstürzen vorgeschädigter Bäume zu rechnen“, heißt es. Die Forstarbeiter sorgen in den kommenden Wochen für freie Wege und Sicherheit in den Revieren. Umgefallene Bäume mitten im Wald werden liegen gelassen.

Insgesamt hat Berlin knapp 30.000 Hektar Waldfläche, also ein Fünftel der Landesfläche. Damit ist Berlin eine der waldreichsten Metropolen Europas. 16 Hektar der Berliner Wälder liegen im Stadtgebiet und zwölf Hektar in Brandenburg. Berlin als Stadtstaat ist der größte kommunale Waldbesitzer Deutschlands. Um die Wälder stabiler zu machen, werden sie seit Jahren umgebaut. Mit dem Mischwaldprogramm pflanzen die Forsten jährlich auf 100 Hektar klimastabile und robustere Bäume wie Eichen, Buchen, Linden und Ahorne. Bisher überwiegen noch Nadelbäume. Vor allem Kiefern machen 60 Prozent des Bestandes aus.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.berlin.de/forsten.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 558× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 844× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 821× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.199× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.