Warten auf ein zweites Gleis
Ausbau der Strecke zwischen Schöneweide und Spindlersfeld hat für den Senat keine Priorität

Der S-Bahnhof Spindlersfeld soll eine zweite Bahnsteigkante und ein zweites Gleis nach Schöneweide erhalten. Eine Planung gibt es nicht, wohl aber Gespräche dazu zwischen Senat und Bahn. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Der S-Bahnhof Spindlersfeld soll eine zweite Bahnsteigkante und ein zweites Gleis nach Schöneweide erhalten. Eine Planung gibt es nicht, wohl aber Gespräche dazu zwischen Senat und Bahn.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Für die rund vier Kilometer lange Strecke zwischen den S-Bahnhöfen Schöneweide und Spindlersfeld ist langfristig ein zweigleisiger Ausbau geplant. Außerdem soll der S-Bahnhof Spindlersfeld eine zweite Bahnsteigkante erhalten. Völlig offen ist, wann die Pläne realisiert werden.

Mit den Bauvorhaben soll auf der S47 ein 10-Minuten-Takt möglich werden. Dies teilte Staatssekretärin Dr. Meike Niedbal von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Lars Düsterhöft mit. Zugleich betonte sie, dass der Ausbau aus Sicht des Berliner Senates keine Priorität habe. „Für ein zweites Gleis auf der Strecke Schöneweide–Spindlersfeld müssen zudem zunächst entsprechende Flächen über den Flächennutzungsplan Berlin abgesichert werden“, erklärte Niedbal.

Düsterhöft betonte dagegen, dass die großen Wohnungsbauprojekte, speziell rund um die S-Bahnhöfe Spindlersfeld mit dem Neubauquartier Wasserstadt Spindlersfeld und Oberspree, einen Zehn-Minuten-Takt auf der Linie S47 zukünftig erforderlich machten. Diese Auffassung teilt der Senat nicht. Meike Niedbal erklärte mit Blick auf die schon in Teilen realisierte Wasserstadt Spindlersfeld, dass die aktuelle und prognostizierte Verkehrsnachfrage mit dem bestehenden Verkehrsangebot auf der S47 gut abgedeckt werde. In den Zügen von und nach Spindlersfeld seien noch ausreichend freie Platzkapazitäten vorhanden, erklärte die Staatssekretärin. Zudem habe mit der Auslieferung von Neufahrzeugen der Baureihe 483/484 die Zuglänge auf der Strecke von vier auf sechs Wagen erhöht werden können. Laut Niedbal entspricht das einer Kapazitätserweiterung um rund 50 Prozent je Fahrt.

Die Deutsche Bahn AG teilte mit, dass ihr bisher keine konkreten Pläne zur Taktverdichtung bekannt seien. Welche baulichen Veränderungen für einen Zehn-Minuten-Takt zwischen Schöneweide und Spindlersfeld erforderlich wären, müsse im Rahmen von konkreten Untersuchungen ermittelt werden. Dafür gebe es aber noch keinen Auftrag. Die Flächen am Bahnhof Oberspree, wo schon einmal ein zweites Gleis vorhanden war, sollen sich aber noch im Besitz der Deutschen Bahn befinden.

Die sogenannte Zweigbahn Schöneweide-Spindlersfeld hat eine lang zurückreichende Geschichte. Für den Personenverkehr freigegeben wurde sie im April 1892. Bereits ab November 1891 wurde sie für den Güterverkehr von und zur Fabrik des Wäscherei- und Färbereiunternehmens von Wilhelm Spindler genutzt, nach dem bis heute die gesamte Umgebung benannt ist. Seine Söhne William und Carl Spindler sollen den Bau damals maßgeblich forciert und finanziell unterstützt haben.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 546× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 835× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 813× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.191× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.