Brücken müssen noch durchhalten

Die Brücke über die Bahn am S-Bahnhof Wuhlheide wuird frühestens ab 2020 erneuert. | Foto: Ralf Drescher
5Bilder
  • Die Brücke über die Bahn am S-Bahnhof Wuhlheide wuird frühestens ab 2020 erneuert.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Treptow-Köpenick. Der Bezirk hat viel Wasser, demzufolge gibt auch Brücken über Spree und Dahme. Weitere Brücken führen über Bahnanlagen. Mindestens vier sind nun marode und müssen durch Neubauten ersetzt werden.

Bereits Anfang 2014 hatte die Köpenicker-Allee-Brücke am S-Bahnhof Wuhlheide von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nur noch den Bauzustand 2,5 erhalten. Durchfeuchtung, Fahrbahnbelag und Abdichtung schadhaft, Stützen nicht anprallsicher. Das hatten die Prüfingenieure vermerkt. Auch deshalb ist diese wichtige Verbindung zur Bundesstraße 1 auf zwölf Tonnen beschränkt. Ein Ersatzbau lässt trotzdem weiter auf sich warten. Einen Baubeginn ab 2020 stellt die Antwort von Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) auf eine Abgeordnetenhausanfrage von Stefan Evers (CDU) in Aussicht.

Ähnlich schlecht sieht es für die Lange Brücke aus. Die 1892 errichtete steinerne Bogenbrücke war bereits 1998 für gut 8,5 Millionen Mark saniert worden. Ohne langfristigen Erfolg, wie man heute weiß. Bereits 2014 wurden weitere Setzungen registriert. Inzwischen wird ein Neubau favorisiert, auch hier peilt die Senatsverwaltung als Baubeginn 2020 an. Nicht ganz so lange müssen die Einwohner von Gosen und Müggelheim warten. Die Neue Fahlenbergbrücke, die beide Orte über den Gosener Kanal miteinander verbindet, soll ab 2018 neu gebaut werden. Eine 2010 begonnene Sanierung wurde im Frühjahr 2011 erfolglos abgebrochen. Vor zwei Jahren war noch ein Baubeginn für 2015 versprochen worden.

Einzig und allein in die Errichtung einer neuen Salvador-Allende-Brücke ist inzwischen Bewegung gekommen. Hier sollen noch in diesem Jahr erste Arbeiten beginnen. Seit zwei Jahren ist eine Brückenhälfte gesperrt, weil Betonkrebs dem Bauwerk von 1981 schon stark zugesetzt hatte. Wenn nicht noch mehrmals die Pläne geändert werden, könnte die neue Brücke 2020 fertig sein.

Vor Kurzem hatte der Landesrechnungshof in seinem Jahresbericht das Brückenmanagement des Landes gerügt. Die Kosten für Erhalt oder Sanierung aller Brücken wurden darin mit einer Milliarde Euro beziffert. Kritisiert werden Zeitverzögerungen und fehlerhafte Prioritätensetzung, hier wird als negatives Beispiel die Allende-Brücke erwähnt. Kritisiert werden auch durch weitere Verschlechterung des Bauzustands und steigende Baupreise hervor gerufene Kostensteigerungen. So kostet der Neubau der Allende-Brücke statt zunächst grob geschätzter 15 Millionen Euro jetzt vermutlich 31,6 Millionen Euro. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.