Der Asphalt wird auf der Nordbahn in Schönefeld erneuert
Auf den ersten Blick sieht die Bahn 07L/25R noch gut aus. Vor wenigen Jahren erst wurde sie auf 3600 Meter verlängert. Dem Dauerbetrieb des künftigen Großflughafens würde sie dennoch nicht standhalten. "Der Aufsichtsrat hat sich durchgerungen, die Rekonstruktion der Nordbahn doch vor Eröffnung des BER anzugehen. Wir hätten sonst in Nachtschichten über mehrere Jahre arbeiten müssen, mit kalkulierten Kosten von etwa rund 150 Millionen Euro", sagte Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider, während im Hintergrund bereits die Abrissbagger der Strabag warteten.
Die Nordbahn ist für die Sanierung komplett stillgelegt, weiße Kreuze weisen alle Luftfahrzeugführer darauf hin, dass die Bahn nicht genutzt werden kann. Bis Ende Oktober gehört die 45 Meter breite Start- und Landebahn nun den Bauleuten. Die müssen auf 190.000 Quadratmetern die obersten beiden Asphaltschichten abfräsen und erneuern. Die vor einigen Jahren angefügte Verlängerung der Bahn ist noch intakt. Anschließend erhält die gesamte Bahn mit ihren 220.000 Quadratmetern einen Antirutschbelag. Die Schlitzrinnen zur Aufnahme des Regenwassers am Rand der Bahn werden abgebrochen und komplett neu gebaut. Außerdem wird das Regenwasserkanalsystem saniert. Rund 1500 Leuchten für Anflugbefeuerung sowie Start- und Landebahnfeuer werden ausgetauscht, im direkten Bereich der Start- und Landebahn wird LED-Technik eingebaut. Um den Termin 24. Oktober zu halten, arbeiten rund 150 Bauleute montags bis sonnabends von 6 bis 22 Uhr.
Seit dem 2. Mai ist die neu erbaute Südbahn mit Genehmigung der Luftfahrtbehörde vorläufig in Betrieb. Hier erfolgen alle Starts und Landungen. Um die Bahn vom derzeit alten Schönefelder Terminal zu erreichen, müssen alle Maschinen auf Rollwegen am neuen Flughafenterminal vorbei fahren. Das dauert rund 15 Minuten.
Durch das Vorziehen der Sanierung der Nordbahn wird Geld gespart, heißt es. Statt der ursprünglich geplanten Arbeiten bei laufendem Betrieb beim BER von 150 Millionen Euro, kostet das Bauvorhaben nun nur 50 Millionen Euro.
Bei Anwohnern, vor allem in der brandenburgischen Gemeinde Mahlow, stößt die zeitweilige Inbetriebnahme der neuen Südbahn auf Kritik. Noch haben nicht alle Hauseigentümer, die unter den An- und Abflugrouten liegen, den ihnen zustehenden Lärmschutz erhalten.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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