Lange Brücke: Abgeordneter fordert schnelle Lösung durch Leitplanke
Seit dem Unfall hat sich an der Langen Brücke nichts getan. Nicht einmal das zerstörte Geländer wurde ersetzt. Noch immer sichert eine Baustellenabsperrung den Bereich notdürftig ab.
Der Unfall ist nicht an der eigentlichen, über 100 Jahre alten Langen Brücke geschehen, sondern an einer der beiden Behelfsbrücken. Die waren 1997 aufgestellt worden, um den Verkehr während der Sanierung der historischen Brücke aufzunehmen. Da sich die Verkehrsströme zu dieser Zeit schon deutlich verstärkt hatten, blieb das Provisorium einfach stehen und feiert in zwei Jahren dort den 20. "Geburtstag".
Inzwischen ist auch bekannt, dass die Sanierung der alten Brücke damals nicht wirklich erfolgreich war. "Auf eine Anfrage hat mir die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt mitgeteilt, dass der Ersatzneubau rund 11,5 Millionen Euro kosten würde und Baubeginn 2018 sein könnte", berichtet Tom Schreiber, Mitglied des Abgeordnetenhauses. Ob dann tatsächlich gebaut wird, steht aber noch nicht fest. Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler teil in Beantwortung der Anfrage nämlich mit, dass die genannten Baukosten ohne Berücksichtigung von Mehrkosten für historische Gestaltungselemente ermittelt wurden. Auf die dürften aber Denkmalschützer bestehen, weil die Lange Brücke als Baudenkmal eingetragen ist. In der Antwort auf die Frage, was an passiver Sicherheit an der Unfallstelle getan werden könnte, versteckt sich der Staatssekretär hinter verklausulierten Formulierungen zu Fahrzeug-Rückhaltesystemen. Leitplanken wären nur bei zugelassenen Geschwindigkeiten ab Tempo 100 vorgeschrieben.
"Ich habe für so bürokratisches Handeln kein Verständnis mehr. Der Unfall ist vier Monate her und es hat sich noch nichts getan. Eine Leitplanke im Unfallbereich kostet vielleicht 15.000 Euro. Sie böte auch einen zusätzlichen Schutz für Fußgänger, die bei einem ähnlichen Unfall wie im Dezember vorigen Jahres verletzt oder gar getötet werden könnten", sagt Abgeordneter Tom Schreiber. Jetzt will sich der SPD-Politiker mit Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) treffen, um ihm seine Forderungen persönlich zu erläutern.
Parallel dazu setzt er sich weiterhin für die Stationierung von Feuerwehrtauchern im Raum Köpenick ein. Auch das wurde durch die zuständige Senatsverwaltung - hier Inneres - vorerst abgelehnt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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