Spreequerung erst wieder Ende 2019 möglich
Marode Salvador-Allende-Brücke komplett gesperrt
Die Nachricht schlug am 24. Januar ein wie eine Bombe. Die Salvador-Allende-Brücke muss sofort komplett für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt werden.
Gegen Mittag hatte es erste Meldungen gegeben, um 19 Uhr war die Sperrung realisiert. Grund für die drastische Maßnahme sind erst vor Kurzem entdeckte Schäden. „Es wurde festgestellt, dass sich das östliche Brückenbauwerk unter der Verkehrsbelastung in Richtung der im Bau befindlichen neuen Brücke geneigt hat. Dadurch entsteht eine unumkehrbare Verdrehung, die zu einer gravierenden Überlastung der Konstruktion geführt hat“, teilt die zuständige Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit.
Die nächsten zehn Monate werden nur Fußgänger und Radler die Spree überqueren können. Bis zum Jahresende soll der im Bau befindliche westliche Teil der neuen Salvador-Allende-Brücke fertig sein und dann provisorisch den Verkehr aufnehmen. Die BVG hat kurzfristig ein Umleitungskonzept für fünf betroffene Buslinien erstellt. Autofahrer müssen die Umleitung über die schon stark belastete Oberspreestraße und die Spindlersfelder Brücke nehmen. Der kürzeste Weg ans andere Spreeufer führt jedoch durch die durch eingebaute Verkehrsschikanen und auf Tempo 10 begrenzte Köpenicker Altstadt. „Die sollte für den Durchgangsverkehr geöffnet, dafür dort Parkverbot eingerichtet werden. Nur mit drastischen Mitteln lässt sich noch das totale Verkehrschaos verhindern“, teilt CDU-Abgeordnetenhausmitglied Maik Penn aus Köpenick mit. Bürgermeister Oliver Igel (SPD), ebenfalls von der Sperrung überrascht, setzt sich für eine Beschleunigung des Brückenneubaus ein. „Mann muss jetzt auch die Arbeit in mehreren Schichten prüfen. Die Spreequerung wurde täglich von 28 000 Fahrzeugen benutzt. Es muss auch eine Lösung für die nahen DRK-Kliniken geben. Viele Rettungswagen haben auf dem Weg zur Dammvorstadt und nach Friedrichshagen die jetzt gesperrte Verbindung genutzt“, so Igel.
Hinweise zur geänderten Lineinführung der Busse 169, 269, X69, N67 und N69 unter www.bvg.de.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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