Mehr Geld für Berlins Brücken
Der Sanierungsstau in Berlins Verkehrsinfrastruktur ist erheblich. Brücken und Straßen wurden zwei Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren. Damit will Verkehrssenatorin Regine Günther Schluss machen.
Dafür wurden die Finanzmittel im Doppelhaushalt 2018/2019 um 25 Prozent aufgestockt. In den nächsten beiden Jahren stehen für die Unterhaltung der Infrastruktur 104 Millionen Euro bereit.
Ein nicht geringer Teil davon wird im Bezirk Treptow-Köpenick eingesetzt. Allein 37 Millionen Euro werden in Abriss und Neubau der Salvador-Allende-Brücke investiert. Die 1981 erbaute Spreeüberquerung ist durch Betonkrebs geschädigt und kann nicht repariert werden. Auf der bereits gesperrten Brückenhälfte wird der Abriss vorbereitet, bis Mitte 2021 soll die neue Brücke fertig sein.
Ein weiteres Projekt ist die Neue Fahlenbergbrücke zwischen Müggelheim und Gosen. Die Überquerung des Gosener Kanals ist ebenfalls marode, bereits 2010 scheiterte eine begonnene Sanierung. Nun wird für 5,6 Millionen Euro eine neue Brücke gebaut. Baubeginn soll im letzten Quartal dieses Jahres sein, bis Mitte 2020 soll die neue Brücke stehen. Während der Arbeiten wird der Verkehr neben der Baustelle über eine Behelfsbrücke geführt. Bisherige Pläne, dafür die alte Brücke umzusetzen, können nicht realisiert werden. Deshalb wird nach Angaben der Abteilung Tiefbau in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ein Brückengerät ähnlich der Konstruktion am Schloss Köpenick eingesetzt.
Ebenfalls investiert wird in die Stubenrauchbrücke, die Ober- und Niederschöneweide miteinander verbindet. Hier müssen Brückenabdichtung und Fahrbahnbelag für 300 000 Euro erneuert werden, die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr erfolgen. Dafür wird die Brücke komplett gesperrt und der Verkehr jeweils einspurig über die daneben liegende Behelfsbrücke geführt. Die Belastung für den Durchgangsverkehr dürfte sich in Grenzen halten, weil der Verkehr inzwischen überwiegend über die Ende 2017 eröffnete Minna-Todenhagen-Brücke geführt wird.
Weitere Investitionen sollen im Bereich der Pyramidenbrücke – Wuhlebrücke an der Alten Försterei – der Rodelbahnbrücke in den Müggelbergen, an der Fußgängerbrücke Schmöckwitzwerder und im durch einen Brandanschlag beschädigten Fußgängertunnel am Bahnhof Schöneweide erfolgen. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ist für über 800 Brücken in der Stadt zuständig. Damit die avisierten Mittel verplant und verbaut werden können, wird das Personal im Bereich Tiefbau um 45 Stellen aufgestockt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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