Baustelle (fast) ohne Bauarbeiter
Seit 1. April ist Ersatzverkehr für die Straßenbahnlinie 62 eingerichtet
Wer mit der Straßenbahnlinie 62 in Richtung Wendenschloß fahren möchte, muss seit dem 1. April am Betriebshof in der Wendenschloßstraße in den Bus umsteigen. Gebaut wird dort aber – noch – nicht.
Dabei ist die ganze Sache aber leider kein Aprilscherz. Fahrgäste und Anlieger wurden von der Einrichtung des Schienenersatzverkehrs kalt überrascht. Ursprünglich sollten nämlich ebenfalls am 1. April die Leitungs- und Kanalarbeiten der Berliner Wasserbetriebe beginnen. Diese wurden aber um rund drei Wochen verschoben. „Wir konnten darauf nicht mehr reagieren, weil die Dienst- und Schichtpläne langfristig auf den Ersatzverkehr umgestellt waren“, teilt die BVG in einer Pressemitteilung mit.
Bürgermeister Oliver Igel hatte sich sofort nach Bekanntwerden des verfrühten Aprilscherzes am 29. März mit einem Protestschreiben an den Vorstand der Wasserbetriebe gewandt. „Die Verkehrssituation ist in dieser Region bereits schwierig genug. Ein planloses Vorgehen des Leitungsbetriebes Berliner Wasserbetriebe ohne jegliche Anwohnerinformation verschärft die Situation noch mehr und wird zu berechtigter Empörung der Bürger führen. Ich erwarte von den Berliner Wasserbetrieben, dass Bauarbeiten anders vorbereitet werden und Anwohner künftig rechtzeitig informiert werden“, schreibt Igel.
Die Pressestelle der Wasserbetriebe relativiert diese Vorwürfe. Nach ihrer Aussage gibt es sehr wohl bereits Arbeiten zur Einrichtung der Baustelle, unter anderem könnten Bäume im Baustellenbereich erst beschnitten werden, wenn die Fahrleitung der Straßenbahn entfernt ist. Die Berliner Wasserbetriebe wechseln im hinteren Teil der Wendenschloßstraße Trinkwasserleitungen und Abwasserkanäle aus. Anschließend erneuert die BVG dann die Gleise und baut moderne Haltestellen für den barrierefreien Zugang in die Niederflurfahrzeuge. Vorerst ist der Ersatzverkehr bis zum 2. September geplant.
Ob Wasserbetriebe oder BVG für die Information der Anwohner zuständig gewesen wären, war bislang unklar.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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